spiegel.de, 03.09.2015

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Türkei: Gericht lässt britische Reporter von "Vice News" frei

Ein türkisches Gericht warf zwei britischen Reportern "terroristische Aktivitäten" vor. Doch jetzt wurden die beiden Journalisten von "Vice News" freigelassen - ihr irakischer Übersetzer aber nicht.

Rund eine Woche nach ihrer Festnahme in der Südosttürkei sind zwei britische Journalisten wieder frei. Ein Gericht in der Stadt Diyarbakir ordnete am Donnerstag die Freilassung von Jake Hanrahan und Philip Pendlebury von "Vice News" an. Ihr irakischer Übersetzer Mohammed Rasul bleibe jedoch in Haft, berichtete der Sender CNN Türk.

Rasul und die beiden britischen Reporter waren wegen Verdachts auf Unterstützung einer Terrororganisation festgenommen worden. Sie waren für den internationalen Nachrichtenkanal im Kurdengebiet unterwegs.

Die Briten hatten über die Unruhen im Südosten der Türkei berichtetet, wo es immer wieder zu Zusammenstößen von Sicherheitskräften und Kämpfern der verbotenen Organisation PKK kommt. Ihnen wurde von dem Gericht eine Verwicklung in "terroristische Aktivitäten" der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) vorgeworfen.

Die Festnahme der Journalisten war international kritisiert worden. Der Vorfall verstärkte Befürchtungen, dass die Pressefreiheit in der Türkei zunehmend bedroht sei. "Vice News" bezeichnete die Vorwürfe der türkischen Behörden als "unbegründet".