Frankfurter Rundschau, 27.09.2015

HDP wünscht sich deutsche Vermittler

Die prokurdische türkische Partei HDP bittet Deutschland um Vermittlung im kurdisch-türkischen Konflikt. Falls sich die Kämpfe verstärken sollten, drohe eine Fluchtwelle.

Die prokurdische türkische Partei HDP hat Deutschland um Vermittlung im kurdisch-türkischen Konflikt gebeten. "Wenn sich die Kämpfe in der Türkei vertiefen sollten, so kann das eine Fluchtwelle aus der Türkei nach Europa auslösen", sagte der Co-Vorsitzende der Partei, Selahattin Demirtas, am Sonntag in Hamburg.

"Wir brauchen die Unterstützung der Bundesrepublik Deutschland insbesondere zur Lösung der Kurdenfrage." Das betreffe auch mögliche Verhandlungen der Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) mit dem türkischen Staat. "Deutschland könnte und sollte hier eine gewichtigere Rolle spielen als bisher."

Die PKK ist in der Türkei als Terrororganisation verboten. Nach einer Phase der Entspannung zwischen der PKK und Ankara fliegt die türkische Luftwaffe derzeit wieder Angriffe auf PKK-Einrichtungen im Nordirak, während PKK-Kämpfer Anschläge in der Türkei verüben. (dpa)

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