junge Welt, 16.10.2015

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Offensive in Homs

Syrische Regierungstruppen rücken gegen Islamisten vor. Unterstützung durch russische Luftangriffe

Von Christian Selz

Die syrische Armee hat am Donnerstag eine Offensive gegen islamistische Milizen in der zentralen Provinz Homs begonnen. Wie das Staatsfernsehen unter Berufung auf Quellen innerhalb der Streitkräfte berichtete, zielt der Einsatz darauf ab, »Sicherheit und Stabilität in den Dörfern und Städten der Region wiederherzustellen«. Die Nachrichtenagentur AFP berichtete ebenfalls mit Verweis auf Armeekreise, der Einsatz stehe »in strategischer Verbindung« mit dem Vorgehen der Armee in der Nachbarprovinz Hama und würde so lange andauern, bis der Norden der Provinz Homs gesichert und die Verbindungsroute zwischen den beiden gleichnamigen Provinzhauptstädten Hama und Homs für die Rebellen unterbrochen sei. Das Gebiet zwischen den beiden Städten wird laut AFP »von unterschiedlichen Rebellengruppen sowie der mit dem Terrornetzwerk Al-Qaida verbündeten Al-Nusra-Front kontrolliert«.

Unterstützt wurden die syrischen Regierungstruppen durch Angriffe der russischen Luftwaffe, was die »Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte« zu Vorwürfen gegen Moskau veranlasste. Das den Aufständischen nahestehende Propagandabüro mit Sitz im englischen Coventry, das sich bei seinen Mitteilungen auf Aktivisten in Syrien beruft, die es jedoch nicht benennt, berichtete von 15 Angriffen. Dabei seien zehn Menschen getötet worden, darunter »sechs Rebellen«. Das russische Verteidigungsministerium meldete mehr als 30 neue Angriffe auf Ziele in Syrien.

Wie es aus Moskau weiter hieß, sei zudem ein »heißer Draht« zum israelischen Generalstab installiert worden, um die gegenseitige Information über Einsätze der russischen und der israelischen Luftwaffe über Syrien sicherzustellen. Israel hatte in den vergangenen Tagen mehrfach syrische Truppen angegriffen, vorgeblich, um Waffenlieferungen an die libanesische Hisbollah zu verhindern, die auf seiten der syrischen Regierungstruppen kämpft.