Die Presse, 12.11.2015 http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/4864626/Kampf-gegen-IS_Kurden-starten-Ruckeroberung-Sinjars?_vl_backlink=/home/politik/aussenpolitik/index.do Kampf gegen IS: Kurden starten Rückeroberung Sinjars Mit Unterstützung der Anti-IS-Koalition wollen rund 7500 Peschmerga-Kämpfer die Terrormiliz aus der Stadt Sinjar im Nordirak vertreiben. Kurdischen Einheiten im Irak haben eine Großoffensive gegen die Jihadistenmiliz Islamischer Staat in der Stadt Sinjar gestartet. "Der Angriff hat am Morgen um 07.00 Uhr (05.00 Uhr MEZ) begonnen, die Peschmerga-Kommandanten sind auf mehreren Achsen vorgerückt, um das Zentrum des Bezirks von Sinjar zu befreien", sagte General Ezzedin Saadoun der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag. Bei der Offensive wurden die rund 7500 Peschmerga-Kämpfer von Luftangriffen der internationalen Anti-IS-Koalition unterstützt, wie das Nachrichtenportal Rudaw am Donnerstag unter Berufung auf kurdische Behörden berichtete. Die strategisch wichtige Stadt liegt an einer Hauptversorgungsroute des IS. Nach Angaben des Sicherheitsrates der autonomen Kurdengebiete im Nordirak sind an der Offensive 7500 kurdische Kämpfer beteiligt. Über der Stadt Sinjar standen Rauchsäulen, die von den Luftangriffe und von Granatenbeschuss herrührten. Sinjar liegt an einer wichtigen Verbindung zur nördlichen irakischen Großstadt Mossul. Die IS-Miliz hatte im Sommer in einer Blitzoffensive Teile des Westiraks erobert und war bis nahe an die Hauptstadt Bagdad vorgedrungen. Auch Gebiete im Norden und Nordosten Syriens brachte die Gruppe in ihre Gewalt. Auf dem grenzübergreifenden Gebiet riefen die Extremisten ein Kalifat aus und verüben Gräueltaten an Andersgläubigen. Eine von den USA geführte internationale Militärkoalition geht in beiden Ländern mit Luftangriffen gegen die IS-Kämpfer vor. Im Sommer vergangenen Jahres waren infolge der Blitzoffensive der Jihadisten im Nordirak zehntausende Yeziden in die karge Bergregion geflohen, wo sie weder Wasser noch Essen hatten. Die Angehörigen der kleinen religiösen Minderheit werden von den Extremisten als "Teufelsanbeter" verfolgt. Die Sorge vor einem Völkermord an den Yeziden war einer der Gründe, warum US-Präsident Barack Obama vor vier Monaten Luftangriffe gegen die Dschihadisten autorisierte. Bereits Ende 2014 war es den Kurden mit internationaler Luftunterstützung gelungen, die wochenlange Belagerung der Sinjar-Berge durch den IS zu durchbrechen. (APA/dpa)
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