Öcalan: PKK soll Waffenruhe einhalten
ANKARA (AP). Der inhaftierte Führer der Kurdischen Arbeiterpartei
PKK, Abdullah Öcalan, hat seine Anhänger in einem Brief aufgerufen,
die im vergangenen September einseitig ausgerufene Waffenruhe einzuhalten
und nach Wegen zur Legalisierung der verbotenen Organisation zu suchen.
Unterdessen wurden bei einer großangelegten Offensive türkischer
Truppen zahlreiche Menschen getötet. Die Armee drang dabei erneut
nach Irak vor.
In einem von der türkischen Tageszeitung ¸¸Evrensel’’
am Sonntag veröffentlichten Brief Öcalans an seinen Anwalt Ahmet
Zeki Okcuoglu wandte sich der PKK-Chef auch an die Regierung. Sie solle
die Kämpfe beenden und einen Frieden anstreben. Ein Mittel dafür
sei eine Generalamnestie für PKK-Kämpfer. Öcalan droht wegen
des Kurdenaufstands für einen unabhängigen Staat die Todesstrafe.
Nach seiner Gefangennahme sind bei Anschlägen der PKK 15 Menschen
getötet und zahlreiche weitere verletzt worden. Unterdessen tötete
die türkische Armee bei einer Offensive gegen die PKK nach eigenen
Angaben 44 Rebellen und verlor selbst zehn Soldaten. Wie die türkischen
Streitkräfte in Ankara weiter mitteilten, wurden bei der fünftägigen
Aktion große Mengen Waffen, Munition und zwei Boden-Luft-Raketen
erbeutet.