Donnerstag 4. März 1999, 08:18 Uhr
Athen weist Vorwurf der PKK-Unterstützung zurück
Athen - Die griechische Regierung hat am Mittwoch den Vorwurf des türkischen
Nachbarlandes als „lächerlich“
zurückgewiesen, wonach die Regierung in Athen den Terrorismus
unterstütze. Regierungssprecher Dimitris Reppas sagte vor Journalisten
in Athen, die griechische Regierung führe einen beständigen Kampf
gegen den Terrorismus. Niemand könne Griechenland das Gegenteil vorwerfen.
Derartige Beschuldigungen seien „ein Scherz, sie sind lächerlich.“
Die Türkei hatte auch schon vor dem Verschwinden des PKK-Chefs
Abdullah Öcalan aus der griechischen Botschaft in Kenia dem Nachbarland
Unterstützung der PKK vorgeworfen, die in der Türkei als terroristische
Organisation gilt. Dies wurde von der Regierung in Athen immer bestritten.
Reppas nannte die türkische Haltung in dieser Frage eine „antigriechische
Psychose“, eine aggressive und provokative Haltung, die die gutnachbarlichen
Beziehungen zwischen den beiden Nato-Partnern gefährden könne.
In Griechenland, wo nach dem Verschwinden Öcalans drei Minister
abgelöst wurden, soll demnächst ein offizieller Untersuchungsausschuß
klären, wie Öcalan zunächst in Griechenland Unterschlupf
finden konnte, wie er dann nach Kenia gelangte und wie es türkischen
Agenten gelang, ihn nach dem Verlassen der griechischen Botschaft abzufangen.