Hauptverfahren gegen PKK-Führer Öcalan eröffnet
Ankara (AP) - Die türkische Staatsanwaltschaft hat heute offiziell
das Hauptverfahren gegen PKK-Führer Abdullah Öcalan wegen Hochverrats
und Separatismus eröffnet.
In ihm werden auch alle bislang gegen Öcalan anhängigen Verfahren
zusammengefaßt. Der Termin für den Prozeß auf der Gefängnisinsel
Imrali steht noch nicht fest, es wurde aber erwartet, daß er vom
Gericht am Freitag bekanntgegeben wird. Öcalan wird in der 139seitigen
Anklage für zahlreiche Angriffe seiner Arbeiterpartei Kurdistans (PKK)
verantwortlich gemacht, die den bewaffneten Kampf für die Autonomie
der Kurden 1984 begann. Seitdem wurden in den Auseinandersetzungen rund
37.000 Menschen getötet. Öcalan wurde 15. Februar in Kenia entführt
und in die Türkei verschleppt.
Prozeß gegen Öcalan in der Türkei eröffnet
ANKARA, 28. April (afp). Die türkische Justiz hat am Mittwoch formell
den Hochverratsprozeß gegen PKK-Chef Abdullah Öcalan eröffnet.
Wie der türkische Fernsehsender NTV berichtete, ging die Anklageschrift
der Staatsanwaltschaft bei dem zuständigen Staatssicherheitsgericht
in Ankara ein; damit gilt das Verfahren als eröffnet. Das Gericht
will am Freitag entscheiden, wann die erste Verhandlung auf der Gefängnisinsel
Imrali im Marmarameer stattfinden soll.
In der 139seitigen Anklageschrift, die als gebundenes Buch mit weißem
Hochglanzumschlag vorgelegt wurde, zeichnen die drei zuständigen Staatsanwälte
die Geschichte der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und ihres bewaffneten
Kampfes gegen die Türkei nach. Detailliert werden zahlreiche Gewalttaten
der Rebellenorganisation aufgezählt, für die Öcalan verantwortlich
gemacht wird. In der Zusammenfassung wird schließlich die Todesstrafe
beantragt.