Türkei Öcalans Verteidigung will Verschiebung des Prozesses
ap ISTANBUL. Die Verteidigung des kurdischen Rebellenführers Abdullah
Öcalan will sich für eine Verschiebung des Prozesses gegen den
PKK-Chef einsetzen, bis die Reform der Staatssicherheitsgerichte vollendet
ist. Dabei sollen die Militärrichter von den Gerichten abgezogen werden.
Der designierte Ministerpräsident Bülent Ecevit erklärte,
die künftige Regierung sei bereit, die Reform fortzuführen, wenn
der Prozeß verschoben würde. Der Prozeß gegen Öcalan
soll am 31. Mai auf der Gefängnisinsel Imrali im Marmarameer beginnen.
Der Führer der Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) ist wegen Hoch- und
Landesverrats sowie separatistischer Umtriebe angeklagt. Trotz internationalen
Drucks auf die türkische Justiz, dem Angeklagten ein faires Verfahren
zu garantieren, haben Menschenrechtsorganisationen bereits wiederholt die
Verletzung der Verteidigerrechte im Fall Öcalan kritisiert.