Öcalan fordert Ankara unddie PKK zu Friedensgesten auf
Mudanya, 3. Juni. (afp/dpa) Nach der grundsätzlichen Bereitschaft der PKK, die Waffen niederzulegen, hat der Chef der Kurdischen Arbeiterpartei, Abdullah Öcalan, sowohl von der Türkei als auch von seiner eigenen Organisation Friedensgesten verlangt, um den Krieg im Kurdengebiet zu beenden. Am vierten Verhandlungstag im Hochverratsprozess auf der Gefängnisinsel Imrali sagte Öcalan am Donnerstag, wenn es einen Friedensaufruf der Regierung in Ankara gäbe, würde dieser sicher von der PKK beantwortet werden. Öcalan betonte auch erneut, dass es innerhalb der Kurdenorganisation Machtkämpfe gegeben habe. Zudem warf Öcalan Griechenland vor, den Konflikt zwischen der Türkei und den Kurden immer wieder neu anfachen zu wollen. Den griechischen Ministerpräsidenten Simitis beschuldigte der PKK-Chef, vor drei Jahren seinen Tod verlangt zu haben, weil er sich als Anführer der Separatisten zu friedfertig gezeigt habe.
Der Prozess gegen Öcalan ist am Donnerstag laut Berichten türkischer Fernsehsender ohne die Verteidiger und die Familienangehörigen des Angeklagten fortgesetzt worden. Die Verteidiger hatten am Mittwoch abend erklärt, sie hätten wegen ständiger Drohungen Angst um ihr Leben. Das Team der Anwälte war deshalb nach Istanbul zurückgekehrt.