Türkisches Militär weist Kontakte zur PKK zurück
Angehörige von Opfern fordern Prozeß gegen Öcalans
Anwälte
Ankara (AP) Einen Tag vor den Plädoyers der Staatsanwälte im Prozeß gegen PKK-Führer Abdullah Öcalan hat das türkische Militär am Montag zurückgewiesen, jemals mit kurdischen Rebellen verhandelt zu haben. Öcalan hatte vergangene Woche ausgesagt, ein türkischer Oberst habe 1998 Verbindungen zur verbotenen kurdischen Arbeiterpartei (PKK) gehabt. Außerdem habe die Regierung seit 1993 mindestens zweimal versucht, mit Öcalan in Kontakt zu treten. Das türkische Militär würde niemals eine terroristische Organisation als Verhandlungspartner akzeptieren, hieß es in einer Erklärung der Streitkräfte. Öcalan droht die Todesstrafe, sollte er wegen Hochverrat verurteilt werden.
Unterdessen forderten die Anwälte der Angehörigen von Soldaten,
die Anschlägen der PKK zum Opfer fielen, ein Verfahren gegen die Verteidiger
Öcalans zu eröffnen, wie die halbamtliche Nachrichtenagentur
Anatolia meldete. Elf Anwälte Öcalans hätten sich mit einer
prokurdischen Erklärung im Gerichtsaal auf der Gefängnisinsel
Imrali wie PKK-Anhänger verhalten.