Ecevit sieht türkische Erwartungen von EU-Gipfel enttäuscht
In Brief an Schröder weitere Reformen angekündigt
Istambul (AP)
Der türkische Ministerpräsident Bülent Ecevit hat die EU nach ihrem Kölner Gipfel kritisiert, weil sie der Türkei nicht den Status eines Beitrittslands zugebilligt hat. Wie die türkische Nachrichtenagentur Anatolia am Samstag meldete, sagte Ecevit nach einem Treffen mit Staatspräsident Süleyman Demirel, die EU habe die Erwartungen der Türkei nicht erfüllt. Er warf Griechenland warf vor, den EU-Beitritt der Türkei zu blockieren.
Auf dem am Freitag zu Ende gegangenen Gipfeltreffen hatte Bundeskanzler Gerhard Schröder vorgeschlagen, der Türkei Gespräche über eine Mitgliedschaft anzubieten, sobald sich die Menschenrechtssituation in dem Land ändere. Das türkische Außenministerium teilte am Freitag abend mit, Ankara schätze die deutschen Bemühungen. Nach einem Bericht der Tageszeitung «Hürriyet» (Samstagausgabe) kündigte Ecevit in einem Brief an Schröder an, die Initiativen für demokratische und soziale Reformen im kurdischen Südosten des Landes weiter zu verfolgen.