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Am Dienstag, den 25.01.2000, hat das BKA (Bundeskriminalamt) auf Weisung der BAW (Bundesanwaltschaft) mehrere Wohnungen und Bueros in der BRD durchsucht.
In Belgien wurden GenossInnen von einer Spezialeinheit in Amtshilfe fuer die BAW aus dem Schlaf gerissen und
voruebergehend festgenommen. Die Massnahmen wurden mit dem Verdacht auf Bildung einer "terroristischen Vereinigung" begruendet. In diesem Zusammenhang stehen auch die Durchsuchungen von Privatwohnungen in Hamburg sowie die Durchsuchung des Bueros der Internationalen Initiative in Koeln, bei der u.a. Computer beschlagnahmt wurden.

In Hamburg wurde nachmittags als Folgemassnahme die B5 (Brigittenstrasse 5) auf der Suche nach Computern von nadir durchsucht, auf denen das BKA weitere Daten vermutete, die im Zusammenhang mit ihren Vorwuerfen stehen sollen. Um sich Zutritt zu den Raeumen zu verschaffen, wurden mehrere Tueren aufgebrochen und anwesende Personen, die die Aktion beobachten wollten, der Raeume verwiesen.
Um die Beschlagnahmung von Computern zu verhindern, wurden dem BKA von ihnen definierte Dateien und Verzeichnisse ausgehaendigt (auf eine mitgebrachte Festplatte kopiert). Bei den kopierten Daten handelt es sich um im WWW oeffentlich zugaengliche Dateien. Kopiert wurden: Die Homepage von Azadi, die Homepage der Isku, die Homepage des Kiz und die Homepage vom Kurdistan Report.
Weitere Daten wurden dem BKA nicht ausgehaendigt. Da auf den Computern keine Mails der oben genannten Gruppen zu finden waren, musste das BKA auf die Mitnahme dieser verzichten.
Es ist aber davon auszugehen, dass das BKA im Rahmen seiner Durchsuchungen Mails folgender Accounts beschlagnahmt hat: isku, isku-web, kurd-sol-hh.Das BKA hatte waehrend der Aktion keinen unbeaufsichtigten Zugang zu den Computern von nadir.

Ein Sprecher von nadir erklaerte zu den Durchsuchungen:
"Die BAW versucht in althergebrachter Tradition, Proteste, die sich gegen die Politik der BRD und insbesondere gegen den NATO-Partner und EU-Aufnahmekandidaten Tuerkei richten, zu kriminalisieren und zu verhindern. Wir lassen uns davon nicht einschuechtern und werden weiterhin alle Gruppen, die sich aktiv gegen die herrschenden Verhaeltnisse stellen, unterstuetzen.   Solidaritaet mit den verfolgten GenossInnen!"