Seit 18 Tagen führt die Nato einen Angriffskrieg gegen Jugoslawien.
Deutschland steht neben den USA und Großbrittanien in der ersten
Reihe der Kriegstreiber. Deutsche Militärs morden zum dritten Mal
in diesem Jahrhundert auf dem Balkan. Vor 60 Jahren unter brauner heute
unter rot-grüner Regierung. Damals wie heute mit dem Ziel das deutsche
Großmachtstreben voranzutreiben und Osteuropa zu kontrollieren. Heute
begeht Deutschland seine Kriegsverbrechen eingebettet im Natoverband. Die
Nato ist der militärische Arm der us-amerikanischen und europäischen
Kapitalistenklasse. Erreicht das Großkapital weder über wirtschaftlichen,
noch politischen Druck ihr Ziel, werden Natotruppen von der Kette gelassen.
Die Generalität dieses Militaristenverbands braucht den Krieg, um
ihr hochentwickeltes Militärmaterial und die Einsatzfähigkeit
ihrer Streitkräfte zu testen und zu demonstrieren. Die Rüstungslobby
benötigt den Krieg, da er Absatz und Nachfrage garantiert. Seit Kriegsbeginn
steigen die Börsenkurse der Rüstungsindustrie und der eng angebunden
Zweige, wie der Mineralöl- und Technologiekonzerne. Auch die zivile
Großindustrie bleibt nicht außen vor. Die Nato hat den Auftrag
die gesamte Infrastruktur Jugoslawiens zu zerstören. So werden von
Kriegsbeginn an neben militärischen Zielen, insbesondere Energie-
und Wasserversorgungsanlagen, zivile Produktionsstätten und Verkehrswege
bombardiert. Sie zerstören die Wirtschaft und Infrastruktur eines
souveränen Staates, so daß dieser zum Wiederaufbau aus eigener
Kraft nicht mehr in der Lage sein wird. Das ist neben der angestrebten
Besetzung Jugoslawiens durch die Nato das Ziel der Angriffe. Es wird die
Lebensgrundlage der jugoslawischen Bevölkerung zerstört, um aus
der folgenden ökonomischen Destabilität politisches Kapital zu
schlagen. Der Konflikt zwischen Serben und Kosovoalbanern ist nur das Feigenblatt
der Natostaaten, um ihre wahren Interessen zu verdecken. Schließlich
sind sie es gewesen, die nationalistische Bewegungen im Vielvölkerstaat
Jugoslawien aufgebaut und die Konflikte geschürt haben. Die dreiste
Propaganda von humanitären Einsatz, Verhinderung ethnischer Verfolgung,
Wahrung der Menschenrechte, etc. entlarvt sich sofort als Lüge, wenn
der Blick in die Türkei und nach Kurdistan gerichtet wird. Hier führt
die zweitgrößte Natoarmee, die türkische, seit Jahren einen
Vernichtungskrieg gegen das kurdische Volk. Dabei genießt das türkische
Regime volle Unterstützung der Regierungen der USA und Europas, insbesondere
Deutschlands. In Jugoslawien machen die us-amerikanischen und europäischen
Imperialisten die unterdrückte albanische Bevölkerung zu ihrem
Werkzeug, um ihre Machtinteressen gegenüber der jugoslawischen Regierung
durchzusetzen. In der Türkei unterstützt die gleiche Imperialistenclique
den türkischen Faschismus gegen das kurdische Volk, da der kurdische
Befreiungskampf ihre Machtinteressen in der Region gefährdet. Keinen
Krieg haben die Imperialisten aus anderen Gründen als aus wirtschaftlichen
und/oder strategischen geführt. Das kapitalistische Verwertungssystem
produziert Krieg. Innerhalb dieses Systems sind Menschenrecht und Völkerrecht
rein taktische Momente, die je nach Bedarf mal zur Kriegsvorbereitung,
mal zur Marktregulierung, mal zur Zwangsbefriedung eingesetzt werden. Das
Hervorkehren vorgeblicher humanitärer Interessen ist wichtigstes Propagandamittel,
um die Unterstützung der Bevölkerung in den imperialistischen
Ländern zu gewährleisten. Das durch die Natoangriffe mitverursachte
Flüchtlingselend wird in den Medien so aufbereitet, daß ein
Teil der entstehenden Versorgungskosten durch Spenden aus der Bevölkerung
gedeckt wird. So strahlt beispielsweise n-TV zusammen mit Börse-online,
einem Kriegsgewinnler, im Fernsehen stündlich einen Spendenaufruf
für Kosovo-Flüchtlinge aus. Während der Krieg dem Großkapital
einen Geldregen beschert, wird die Bevölkerung zur Kasse gebeten.
Ökosteuer, Mineralölsteuer, Mehrwertsteuer, all die aktuellen
Anhebungen können als Kriegssteuer bezeichnet werden. Das Kapital
braucht den Krieg und die Finanzierung desselben durch die Steuerzahler
und Erwerbstätigen. So werden ihre Gewinne gesichert.
Es darf für die Kriegstreiber und Kriegsgewinnler kein ruhiges
Hinterland geben!
Kurdistan Solidarität HH, 10.o4.99
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