Berlin, 6. August 1999
· Militärische Flügel der PKK (ARGK) befolgt den Aufruf Öcalans
Im folgenden geben wir die heutige Erklärung (6.8.1999) des Nationalen Befreiungsarmee Kurdistans, ARGK, an die Presse und der Öffentlichkeit wieder.
"Mit den Vorschlägen in der Erklärung unseres Vorsitzenden der Arbeiterpartei Kurdistans PKK, Abdullah Öcalan, vom 2. August 1999 und der Formel von der Demokratischen Republik beginnt die praktische Umsetzung der Strategie des erneuten Zusammentreffens zwischen dem türkischen und kurdischen Volk in Einheit, Brüderlichkeit und Frieden. Dieser Plan ist einseitig und mutig.
Die Schritte des Friedens, die unser Vorsitzender Abdullah Öcalan seit geraumer Zeit unentwegt versucht zu entwickeln, trotz aller nachteiligen Bedingungen der Gefangenschaft, resultieren aus seinem historischen Verantwortungsbewußtsein gegenüber der Notwendigkeit der demokratischen Gesellschaft für das kurdische sowie auch für das türkische Volk.
Der Zustand eines Friedens ist im Interesse des kurdischen und des türkischen Volkes. Das kurdische Volk hat mit seinem Vorsitzenden Apo (Abdullah Öcalan, Anm. d. Ü.) bis heute keine Opfer gescheut für ein friedliches und würdevolles Leben; es ist deutlich geworden, daß es auch ab jetzt keine Opfer scheuen wird.
Die Nationale Befreiungsarmee Kurdistans ,ARGK, die bis heute für die Würde, das Interesse und die Zukunft des Volkes in Kurdistan seit 15 Jahren einen unerbittlichen Kampf durchführt und viele wertvolle Kommandanten und Kämpfer verloren hat, ist ab dieser Phase bereit, alles umzusetzen, was für den Erfolg im Interesse unseres Volkes nötig ist. In diesem Sinne erklären wir, daß wir als Kräfte der ARGK die Direktiven des Vorsitzenden Apo an unsere bewaffneten Kräfte, ab dem 1. September den bewaffneten Kampf einzustellen, als Anordnung auffassen und diese auf der Grundlage eines militärischen Befehls einheitlich verwirklichen werden. Wir geben hiermit bekannt, daß wir ab dem 1. September beginnen werden, den Plan unseres Oberbefehlshabers Abdullah Öcalan praktisch umzusetzen.
Außer in den Fällen, in denen uns die Umsetzung dieses Planes als Schwäche ausgelegt wird und Angriffe auf unsere Kräfte durchgeführt werden, wogegen wir unser legitimes Recht auf Selbstverteidigung nutzen werden, werden unsere Armee-Einheiten keine bewaffneten Aktionen durchführen.
Wir rufen unsere Kräfte und unser Volk auf, achtsam zu sein und notwendige Vorsichtsmaßnahmen zu treffen gegenüber Provokationen wie dem Vorfall des Angriffes auf den Kleinbus in Silvan durch diejenigen Kreise, die von der Fortsetzung des Krieges profitieren. Wir rufen allen voran das kurdische und das türkische Volk, alle fortschrittlich-demokratischen Menschen, Organisationen und Institutionen auf, unsere Schritte für Frieden, Brüderlichkeit und Demokratie zu unterstützen.
6. August 1999
Kommandantur der Nationalen Befreiungsarmee Kurdistans, ARGK"