Der Präsidialrat der Arbeiterpartei Kurdistans PKK hat
heute, bezogen auf das gestrige Statement des türkischen
Generalstabes, eine schriftliche Erklärung abgegeben.
Am Dienstag wurde der Anti-Terrorismus-Bericht für September
veröffentlicht. Darin werden die Friedensbemühungen
der PKK als Täuschungsversuche dargestellt und erklärt:
"Die türkischen Streitkräfte sind entschlossen,
so lange zu kämpfen, bis der letzte Terrorist unschädlich
gemacht ist". Der einzige Ausweg für die Rebellen
sei es , sich der Justiz zu stellen und dann von dem "Reue-Gesetz"
zu profitieren.
In der Erklärung der PKK heißt es: "Es sieht
so aus, daß der türkische Generalstab auf seiner
Linie des Krieges statt des Friedens, der Kapitulation statt
der Freiheit, der Unterdrückung und Zerstörung statt
der Demokratie beharrt. Er sieht die Bevölkerung der
Türkei als unwürdig für den Frieden und die
Demokratie an."
Der Präsidialrat betonte in seiner Erklärung, daß
die demokratische Lösung, welche der Vorsitzende Abdullah
Öcalan entwickelt hat, unverzichtbar ist und wies darauf
hin, daß gemäß dieser Lösungsvorschläge
der Krieg beendet worden sei, die Guerillakräfte sich
außerhalb des Kriegsgebietes zurückgezogen habe
und nun die Entsendung einer Guerillagruppe als Friedensdelegation
in die Türkei auf der Tagesordnung stehe.
In der Erklärung wird erneut darauf eingegangen, daß
die entwickelte Lösung und die unternommenen Schritte
strategischer Art sind und daß viele Kreise Schwierigkeiten
haben zu verstehen, daß die unternommen Schritte nicht
Zeichen der Schwäche sondern opferbereite Handlungen
für den Frieden und Demokratie sind. In der Erklärung
heißt es weiter: "Allen voran die türkischen
Streitkräfte sowie die Verantwortlichen der Türkischen
Republik haben sich dem Prozeß, der durch unsere Partei
begonnenen wurde, nicht richtig annähern wollen. Die
unternommenen Bemühungen wurde als Schwäche aufgefaßt.
Während sie die Banden, welche die Türkei ausgeraubt
haben, amnestieren, wird der Guerilla die Kapitulation aufgezwungen."
In der Erklärung wird darauf hingewiesen, daß
Kapitulation keine Lösung bringen wird und jede Kapitulation
den Samen für einen anderen Aufstand säen wird.
Darauf hinweisend, daß die Bewegung der PKK als Reaktion
auf die aufgezwungene Kapitulation entstand, heißt es
in der Erklärung weiter: "Während wir für
den Frieden und Demokratie opferbereit handeln, lehnen wir
die Kapitulation ab. Wir haben die Kapitulation in der Vergangenheit
abgelehnt, lehnen sie weiterhin ab und werden sie auch in
Zukunft ablehnen".
Im letzten Teil der Erklärung heißt es, daß
dem kurdischen Volk statt einer Kapitulation ein würdiger
Weg eröffnet werden muß. "Wir erwarten, daß
allen voran die türkischen Streitkräfte, der Staat
und die zivilen Initiativen einen positiven Beitrag im Kampf
für den Frieden und die Demokratie leisten sollten. Unsere
Partei wird auf ihrer neuen Linie beharren und während
sie den Kampf gegen die Kapitulation auf allen Ebenen führt,
wird sie auch die Anforderungen für eine friedliche und
demokratische Lösung erfüllen".