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Berlin, 29. September 1999


An die Redaktionen:
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  • Der Vorsitzende der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) Abdullah Öcalan: "Um neue Spannungen auszuschließen, müssen unsere Friedensbemühungen von jedem beachtet und der dem entsprechende gesetzliche, wie politische Rahmen unverzüglich geschaffen werden."

  • Öcalan spricht den Familienangehörigen der in der geschlossenen Haftanstalt von Ankara ermordeten Revolutionäre sein Beileid aus.


Durch seine Anwälte gab der Vorsitzende der PKK Abdullah Öcalan auf der Gefängnisinsel Imrali eine schriftliche Erklärung ab. Öcalan betonte, dass seine Erklärung die Information über einige Punkte bezüglich des vorherigen Aufrufes zur Entsendung einer bewaffneten Gruppe der PKK in die Türkei zum Zweck habe. Laut diesem Aufruf soll diese Gruppe am gesetzlichen Prozess teilnehmen. Der Vorsitzende der PKK Abdullah Öcalan wies darauf hin, dass dies ein Versuch ist, die Voraussetzungen für die Lösung der kurdischen Frage, der Quelle aller strukturellen Probleme der Türkei, in friedlicher Form und auf demokratischer Grundlage zu schaffen.

Weiter erklärte Öcalan, sowohl die türkische Gesellschaft als auch der türkische Staat müssten die Friedensbemühungen als ernsthaft begreifen. Öcalan: "Um neue Spannungen auszuschließen, müssen unsere Friedensbemühungen von jedem beachtet und der entsprechende gesetzliche und politische Rahmen unverzüglich geschaffen werden." An den Appell zur Entsendung einer bewaffneten PKK-Gruppe in die Türkei zur Teilnahme an der rechtlichen Phase erinnernd, betonte Öcalan, dieser Schritt habe die Beendigung des Gewaltzustandes und das Ende der politischen Ausweglosigkeit in der Türkei zum Ziel.

Öcalan fuhr fort: "Die gesamten bewaffneten Kräfte der PKK sind bereit, zu dem noch zu entwickelnden Verständnis von einer ‚demokratischen Republik' ihre Kraft beizusteuern und ihre Waffen niederzulegen. Unser Verständnis davon darf nicht engstirnig interpretiert werden. Die PKK ist in ihrer Entscheidung absolut aufrichtig, jedoch müssen alle, die mit dieser Thematik in Verbindung stehen, die historisch bedeutungsvolle Entwicklung zur Kenntnis nehmen. Jeder muß im Bewusstsein seiner Verantwortung für die Lösung der Probleme aktiv werden."

In seiner schriftlich verfassten Erklärung geht Öcalan auch auf die Ermordung von dreizehn revolutionären Gefangenen in der geschlossenen Haftanstalt von Ankara ein. Er erklärte hierzu: "Den Familienangehörigen derjenigen, die bei den Vorfällen in den Haftanstalten ihr Leben verloren haben, drücke ich mein Beileid aus. Durch diese bitteren Ereignisse hat sich erneut die Notwendigkeit gezeigt, Probleme auf friedlichem Wege und durch Dialog zu lösen.