Informationsstelle Kurdistan e.V.
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Berlin, 21. Oktober 1999
An die Redaktionen
Inland/Ausland/Kurdistan/Türkei/Aktuelles Presseerklärung Revisionsprozeß gegen Abdullah Öcalan Demokratische Entwicklung mit Panzerunterstützung? Im heute stattgefundenen Revisionsprozeß gegen Abdullah Öcalan
ist in der nächsten Sit-zung am 25.11. keine Aufhebung des Todesurteils
des Türkischen Staatssicherheitsgerichts wahrscheinlich. Somit
gibt es bisher auch keine Anzeichen für eine Änderung in der
Politik der Türkischen Republik in der Kurdistanfrage. Dagegen verdient die rotgrüne Bundesregierung unseren entschiedenen Protest für ihre Entscheidung zum Leopard II-Geschäft mit der Türkei. Sie läßt es trotz aller Bekundungen zum Stellenwert der Menschenrechte und trotz aller bisher geäußerten humanitären Ansprü-che an jeglicher Initiative in diese Richtung fehlen. Vor dem Hintergrund forcierter Anstren-gungen zur Einbindung der Türkei in die EU zeigt die Regierung ihren unbedingten Willen zur Einholung dieses Milliardendeals, aber keinesfalls einen Anreiz für die Türkei, ihre Politik zu ändern. Menschenrechte und humanitäre Ansprüche wieder auf der
Strecke geblieben Im Krieg gegen Jugoslawien stand hinter dem Vorwand der Bundesregierung,
die Men-schenrechte herbeibomben zu wollen, die Absicht, den eigenen
Machtbereich auszuweiten und die deutsche Gesellschaft kriegstauglich
zu präparieren. In der Türkeipolitik braucht es kaum noch einen Vorwand zum Verschleiern:
Im Vordergrund stehen weiter Einfluß, Macht, Profit auf dem weiteren
Weg als Weltmacht. Was jetzt nötig ist: ein Ende der Unterstützung des repressiven
türkischen Systems und Einsatz für eine Revision des Todesurteils
gegen Abdullah Öcalan, um günstige Rahmenbe-dingungen für
einen Friedens- und Demokratisierungsprozeß schaffen zu können.
Es darf keine Waffenlieferungen an und Abschiebungen in die Türkei
mehr geben, auch der neue Lagebericht des AA bietet eher Anhaltspunkte
für Asylablehnungsurteile. In Deutschland muß mit der Aufhebung
des "PKK-Verbots" auf die letzten Entwicklungen eingegangen
und ein Zeichen gesetzt werden für neue politische Möglichkeiten. Darum: Mit diesen Forderungen veranstaltet die Informationsstelle Kurdistan
eine Busrundreise durch 12 Städte der Bundesrepublik, mit Kundgebungen
und öffentlichen Veranstaltungen. Beginn ist am 22. Okt. um 14.00
Uhr auf dem Goetheplatz in Bremen, Schlußveranstaltung am 6. Nov.
um 12.00 Uhr in Berlin. |