Karawane - Flüchtlingskongress vom 21. April - 1. Mai in JenaProgramm: "Wir sind hier, weil Ihr unsere Länder zerstört";
Festung Europa, Grenzregimes und die internationale Organisierung von
Flüchtlingen; Soziale Ausgrenzung, staatlicher Rassismus und Faschismus;
Frauen und Flucht/Migration; Gemeinsam gegen Abschiebung; Zusammenfassung,
Manifest und Zukunftsperspektive; PRESSEMITTEILUNG Das Recht auf Bewegungsfreiheit und das Recht auf Versammlungsfreiheit
sind anerkannte Menschenrechte. Es scheint selbstverständlich,
dass sich politisch interessierte Menschen zu einer Veranstaltung in
größerem Rahmen zusammenzufinden, um sich politisch weiterzubilden
und auszutauschen. Bis zu 500 Flüchtlinge wurden insgesamt zu dem 10-tägigen Kongress "Gemeinsam gegen Abschiebung und soziale Ausgrenzung" der KARAWANE FÜR DIE RECHTE DER FLÜCHTLINGE UND MIGRANTINNEN in Jena (Thüringen) erwartet. Bei dem Kongress handelt es sich um die erste bundesweite mehrtägige Konferenz zum Thema Flucht und Asyl in Deutschland, die von Flüchtlingen aus Afrika, Lateinamerika, Asien und dem Mittleren Osten - und einigen antirassistischen Initiativen gemeinsam organisiert wurde. Schon am Osterfreitag und -samstag, den ersten Tagen war der Kongress
- trotz der Osterfeiertage - mit ca. 350 Teilnehmern gut besucht. Etwa
die Hälfte davon waren tatsächlich Flüchtlinge. Angesichts
der Hindernisse, die ihrer Teilnahme durch die deutsche Asylgesetzgebung
und die Willkür von Ausländerbehörden und Innenministerien
in den Weg gelegt wurden, ist das noch immer eine erstaunlich Anzahl. Die Residenzpflicht für Flüchtlinge, die europaweit nur in Deutschland existiert, bedeutet natürlich nicht nur eine Einschränkung für politisch aktive Personen: auch für die Aufrechterhalung sozialer Kontakte durch Besuche bei Freunden oder Verwandten stellt sie eine massive Behinderung dar. Die VeranstalterInnen betrachten die Residenzpflicht als eine gravierende Verletzung menschlicher Grundrechte, die die ohnehin schon bedenkliche soziale Isolierung von Flüchtlingen noch verschärft. So erklärt sich, dass der Kongress die Forderung nach ihrer Aufhebung zum themenübergreifenden Schwerpunkt hat. Den anderen thematischen Schwerpunkten sind jeweils ein bis zwei ganze Tage gewidmet. Am Freitag und Samstag waren etwa 10 SprecherInnen aus dem Mittleren Osten, Asien, Afrika, und Lateinamerika geladen, die über die wirtschaftlichen, sozialen, politischen und menschenrechtlichen Folgen der Globalisierung und der weltwirtschaftlichen Entwicklung auf ihre Länder und die Zusammenhänge mit Flucht und Migration sprachen. Besonderen Beifall erhielt der Beitrag der Vertreterin einer Landarbeiterinnenorganisation aus Bangladesh, die sehr eindrucksvoll den Einsatz der Bäuerinnen zur Verteidigung ihrer Rechte auf eigenes Land und somit auf Ernährung gegen die Interessen von Großgrundbesitzern und Saatgutkonzernen schilderte. Am Ostersonntag - und montag berichteten ReferentInnen aus diversen europäischen Ländern über die jeweilige Situation von Flüchtlingen und die psychisch und sozial prekäre Lage von undokumentierten ArbeitsmigrantInnen. Der Dienstag und der Mittwoch werden die Problematik der sozialen Ausgrenzung von Flüchtlingen und ihre Gefährdung durch Rassismus und Neofaschisten behandeln, während der Donnerstag speziell der Situation von Flüchtlingsfrauen gewidmet sein wird. Am Wochenende wird die Problematik der Abschiebungen im Mittelpunkt stehen. Der Kongress wird am Montag mit einer internationalen 1. Mai-Demonstration und einem Kulturfest auf dem Eichplatz in Jena enden. Die Texte der Redebeiträge werden im Internet unter den Adressen
: Kongress-Koordinationsbüro: The Voice Africa Forum,
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