Karawane - Flüchtlingskongress vom 21. April - 1. Mai in JenaEine überwältigende Mehrheit der Teilnehmer des Karawane-Kongresses - Delegierte von über 40 Ländern aus verschiedenen Teilen der Welt - waren in ihren Heimatländern politische Gefangene, arbeiten für die Rechte und die Freilassung von politischen Gefangenen oder sind in Gefahr, selbst politische Gefangene zu werden, weil sie in Gefahr sind, in Abschiebehaft genommen zu werden, abgeschoben zu werden und in den Ländern aus denen sie wegen politischer Verfolgung geflohen waren festgenommen zu werden. Auf diesem Kongreß kamen ehemalige politische Gefangene aus dem Iran, aus Kamerun, Türkei/Kurdistan, Chile, Peru, Sri Lanka/Tamil Eelam und Deutschland und Menschen, die für die Rechte und die Freilassung der politischen Gefangenen arbeiten, zusammen um ein starkes Bündnis zu bilden, das für die Rechte der politischen Gefangenen in der ganzen Welt eintreten soll. Die Verletzung der Menschenrechte und die prekäre Situation der
politischen Gefangenen in Ländern wie Kamerun findet unter einem
Deckmantel des Schweigens statt. Menschen, die meist willkürlich
gefangengenommen wurden und Haft als politische Gefangene über
Jahrzehnte ohne rechtlichen Beistand und medizinische Versorgung erleiden
müssen, sind in der Öffentlichkeit fast vergessen. Wenn es
eine öffentliche Meinung über politische Gefangene gibt, werden
sie oft als Terroristen, Wahnsinnige oder unverantwortliche Fanatiker
dargestellt, und der politische Hintergrund ihrer Kämpfe wird verschwiegen.
Respekt vor den Menschenrechten und die Einhaltung der gesetzlichen Regeln sind die Ecksteine, auf denen sich gesellschaftliche Normen und Werte entwickeln. Die Regierungen sollten sich vor Augen halten, daß Meilensteine der Menschenrechte wie die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte aus den furchtbaren Erfahrungen des Holocausts und anderer Greueltaten der Menschen herstammten, die den zweiten Weltkrieg begleiteten und in einer Phase des relativen Friedens mündeten. Wenn die Frage der Respektierung der Rechte unserer Mitmenschen irgendwann einmal wirkliches Gewicht auf den Fluren der Mächtigen haben soll, müssen die Menschen auf der ganzen Welt ihre Stimme erheben und gehört werden. Todesstrafe, Folter, illegale Haft, Isolation und staatliche Verfolgung haben keinen Platz in einer zivilisierten Welt. Die Regierung der Türkei sollte wissen, daß die tausenden, die in ihren Gefängnissen nach Freiheit schreien, unsere Angelegenheit sind. Diese Methoden, Menschen unter dem Vorwand des Schutzes des Staates in dieser Weise zu behandeln, sind mehr als Irrtümer, die einer vollständigen Berichtigung bedürfen. Staaten und Regierungen dürfen nicht versuchen, Aktivisten einzusperren, sie zu isolieren, abzuschieben oder zu hängen. Statt dessen sollten sie ihre Forderungen als Wegweiser für politische Drahtseilakte benutzen. Wir, die Teilnehmer des Karawane-Kongressses, für die Rechte grundlegend für unsere Existenz sind, werden die Krankheiten repressiver Systeme anprangern, bis sie die Schreie der rechtlos Eingesperrten hören und wir werden solange weitermachen, bis die Glocken der Freiheit aus allen Folterkammern und Isolationszellen klingen und die geschäftigsten Orte der bewohnten Erde erreichen. Kongress Koordination:
|