Willkommen beim Kurdistan Informationszentrum Köln
Kaiser-Friedrich-Str. 63, Postfach 12 11 22, 10 605 Berlin 
Tel:  (49) 030–32764023, Fax: (49) 030–32764025 
e-mail:kizkoeln@aol.com 

 

Berlin, 28. Juli 2000


An die Redaktionen:
Aktuelles / Ausland / Mittlerer Osten / Türkei / Kurdistan


Offener Brief an die Initiatoren des "Offenen Briefes" an den PKK-Präsidialrat

Wer ist wirklich an der Wahrheit interessiert?

Initiatoren des "Offenen Briefes" an den PKK-Präsidialrat enthalten den Unterzeichnern die Informationen von der kurdischer Seite vor

In persönlichen Gesprächen mit Unterzeichnern des "Offenen Briefes" mußten wir leider feststellen, dass sowohl die Stellungsnahmen der kurdischen Seite (Erklärungen der PKK) als auch die Erklärungen der angeblich "Gefangenen" nicht bekannt waren. Jedoch wurden all diese Informationen unsererseits an das Büro Jelpke weitergeleitet. Dies hatte zur Folge, dass die Unterzeichner nur einseitig informiert wurden und ihnen somit die Möglichkeit vorenthalten wurde, sich objektiv über die Tatsachen zu informieren. Daher rufen wir alle Unterzeichnerinnen dazu auf, dies nachzuholen und sich im gegebenen Falle an unser Büro zu wenden.
Es ist inzwischen deutlich geworden, dass die Behauptung, die PKK würde annähernd 30 Mitglieder der Volksverteidigungskräfte gefangen halten und sie zu liquidieren beabsichtigen, nichts als ein Verleumdung darstellt. Trotz schwierigen Bedingungen in den Bergen, hat die PKK im Bewusstsein ihrer Verantwortung, die Öffentlichkeit über den tatsächlichen Sachverhalt informiert. Alle auf der Liste aufgeführten PKK-Mitglieder haben öffentlich Stellung zu den Vorwürfen gegen ihre Partei bezogen, die mit ihrer Person legitimiert wurden. Auch hat der Präsidialrat der PKK alle diejenigen nach Südkurdistan eingeladen, die Interesse an der Wahrheit zeigen. Ohne sich hinter diversen geheimen Informationen zu verstecken, hat er alles in seiner Macht stehende unternommen, um die Haltlosigkeit der Vorwürfe aufzudecken. Seitens der Initiatoren des "Offenen Briefes" sind ähnliche Bemühungen leider nicht zu erkennen. Noch immer wird auf "geheime und gesicherte" Quellen verwiesen und behauptet, dass Familienangehörige beteuern würden, es seien nicht ihre Angehörige gewesen, die sich im Fernsehen geäußert hätten. So ist es nicht verwunderlich, dass die Namen dieser "Angehörigen" im Dunklen gelassen werden. Denn nur so kann der Wahrheitsgehalt dieser Behauptung nicht recherchiert werden.
Entsprechend den Informationen einiger Unterzeichner hat sich unserem Wissen nach noch keine Delegation gebildet, welche das Angebot der PKK wahrnehmen wird. Merkwürdig daran ist, dass auf Grund der "großen Sorge um das Leben und die Gesundheit der genannten Personen" nur eine zweitägige Frist zur Unterzeichnung eingeräumt wurde, aber nun schon eine Woche seit dem Angebot der PKK vergangen ist, ohne das praktische Anstrengungen - außer verbaler Zustimmung - zur Bildung einer Delegation nach Süd-Kurdistan unternommen worden sind.
Deshalb fordern wir das Büro Ulla Jelpke auf, seinem Anspruch gerecht zu werden und umgehend nach Kurdistan zu reisen, sowie die "Quellen" seiner Informationen offen zu legen. Denn Anschuldigungen fallen auf diejenigen zurück, die sie nicht belegen können.

Sehr verehrte Initiatoren! Es ist Zeit zu handeln! Denn das sind Sie den UnterzeichnerInnen des "Offenen Briefes" und dem kurdischen Volk schuldig.