kein mensch ist illegal in Köln Info 21.8.2000 Mehmet Sagir - Am 16. August 2000 wurde Mehmet Sagir von der Kölner Polizei verhaftet. Obwohl er eine Bescheinigung über seine Teilnahme am Wanderkirchenasyl vorwies, und obwohl noch eine Klage im Asylverfahren vor dem Verw.Gericht Köln läuft, wurde er am nächsten Tag in das Aschiebegefängnis nach Büren transportiert. Sollte Mehmet Sagir abgeschoben werden, befürchten wir das Schlimmste:
Laut aktuellem Lagebericht des Auswärtigen Amtes über die
Türkei sind Flüchtlinge aus dem Wanderkirchenasyl in der
Türkei gefährdet. Dort wird ausführlich über die
Mißhandlungen von Yusuf Demir, der aus dem Wanderkirchenasyl
Anfang diesen Jahres abgeschoben wurde, berichtet: In Bezug auf den
Bericht der Betreuerin von Yusuf Demir stellt der Lagebericht fest: Mehmet Sagir flüchtete 1992 als 22-jähriger nach Deutschland. Für seine Flucht hatte er gute Gründe: Wie viele seiner Familienangehörigen und Freunden in der kurdischen Region Pazarcik engagierte er sich für die Rechte des kurdischen Volkes, er war parteipolitisch aktiv und deshalb mehrfach in Haft. Zum Militärdienst gezwungen, eingesetzt im Kriegsgebiet in Kurdistan, versuchte er zu desertieren und wurde daraufhin beim Militärdienst weiteren Repressionen ausgesetzt. All diese leidvollen Erfahrungen trug er in seinen Asylverfahren vor. Doch Mehmet Sagir wurde nicht geglaubt, obwohl viele aus seinem Familienkreis als politisch Verfolgte anerkannt sind. Mehmet Sagir ließ sich aber nicht entmutigen und setzt auch hier in Köln seine politischen Aktivitäten weiter fort. Seit dem 21.Januar 1998, dem Beginn der "Protestaktion gegen
Abschiebung in die Türkei" in der Antoniterkirche in Köln,
beteiligt sich Mehmet Sagir aktiv am Wanderkirchenasyl. Er nahm teil
an Demonstrationen, Hungerstreiks und gab Interviews: Zeigen Sie Zivilcourage, setzen Sie sich für das Leben von Mehmet
Sagir ein!
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