Rote Hilfe e.V. Bundesvorstand
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Hamburg, den 11.09.00

Pressemitteilung

Rote Hilfe-Broschüren beschlagnahmt

Wie der Bundesvorstand der Roten Hilfe e.V. erst heute erfahren hat, wurden am Samstag, den 09. September eine unbekannte Anzahl Broschüren der Roten Hilfe e.V. mit dem Titel " Freilassung der politischen Gefangenen aus der RAF - eine Dokumentation der Roten Hilfe " von der Bonner Polizei beschlagnahmt. Als Grund wurde angegeben, daß auf der Titelseite der Broschüre das RAF-Symbol dokumentiert ist. Die Beschlagnahme fand statt im Rahmen eines Informationsstandes mit dem Motto "Weiße Folter, Tote Trakte - Die Türkei auf dem Weg in die EU". Dieser Informationsstand wurde durchgeführt von dem Kulturverein Mozaik in Zusammenarbeit mit der Roten Hilfe e.V., Libertad! (Bonn) und der Linken Liste. Die Broschüre der Roten Hilfe ist eine Dokumentation, die das Ziel verfolgt, über die Hintergründe und die Situation der 6 immer noch inhaftierten Mitglieder der RAF zu informieren. Die Gefangenen sitzen zum Teil seit über 20 Jahren in bundesdeutschen Knästen und haben alle Formen der Einzel- und Gruppenisolation durchlaufen. Auch auf Grund dieser Haftbedingungen sind alle schwer krank. Um die Freilassungsforderung zu unterstützen und um interessierte Menschen zu informieren, wurde diese Dokumentation erstellt. Auch heute noch - mehr als zwei Jahre nach der Auflösungserklärung der RAF - ist es den Repressionsorganen in diesem Land ein Dorn im Auge, daß sich Menschen für die längst überfällige Freilassung der letzten 6 Gefangenen aus der RAF einsetzen. Der Bundesvorstand weißt diesen Angriff gegen die Meinungsfreiheit entschieden zurück und fordert die sofortige Herausgabe der beschlagnahmten Broschüren. Sobald uns konkretere Informationen vorliegen, werden wir die Öffentlichkeit darüber informieren.

Rote Hilfe e.V.

Bundesvorstand gezeichnet: Roger Hasenbein
Sprecher des Bundesvorstands