Wir stellen uns quer
Protestaktion gegen die drohende Abschiebung von Hüseyin Calhan und
die barbarische Abschiebepraxis in Nordrhein-Westfalen
Wir rufen auf zur Protestaktion von Montag 22.00 Uhr bis Dienstagmorgen
mit Politischem Nachtgebet vor dem Abschiebegefängnis in Büren
Wir rufen auf, sich von Montagabend dem 30.10. bis Dienstagmorgen den
31.10. vor die Tore des Abschiebegefängnisses in Büren zu begeben.
Wir werden die ganze Nacht beten und demonstrieren und uns der drohenden
Abschiebung von Hüseyin Calhan entgegenstellen.
Sämtliche juristischen Mittel, zahllose Gespräche mit PolitikerInnen,
Demonstrationen und andere Versuche mehr haben die Abschiebungen bis jetzt
nicht verhindern können, vielmehr wird die Abschiebepraxis verschärft.
Mehmet Kilic wurde am 24.10. trotz aller Proteste in die Türkei abgeschoben.
Wir stehen vor einer Mauer von Ignoranz und kalter Machtausübung.
Hüseyin Calhan wurde in der Türkei wegen seines politischen
Engagements mehrfach festgenommen und gefoltert. Seine Asylanträge
wurden abgelehnt, seine letzte Zuflucht fand er im Wanderkirchenasyl.
Bei zahlreichen Aktionen und Demonstrationen trat Hüseyin als Sprecher
des Wanderkirchenasyls für ein generelles Bleiberecht und eine friedliche
Lösung des Kurdistan/Türkei-Konfliktes ein. Sein Name ist daher
in der Türkei bekannt, bei einer Abschiebung droht ihm erneut Folter
und schlimmstenfalls der Tod.
Wir stellen uns vor die Tore des größten Abschiebegefängnisses
in Deutschland. In der umgebauten Kaserne außerhalb von Büren
sind bis zu 600 Menschen oft monatelang eingesperrt. Sie sind Gefangene
nur aus einem Grund: ihre Inhaftnahme dient allein der Sicherung der Abschiebung.
Unter ihnen sind viele, die das Schicksal von Mehmet Kilic und Hüseyin
Calhan teilen: Verzweifelt und ohne öffentliches Gehör kämpfen
sie gegen die Abschiebung in ihr Herkunftsland, oft nur noch unter Einsatz
ihrer Gesundheit. Das letzte Mittel ist der Hungerstreik.
Abschiebungen mögen der deutschen Asylgesetzgebung entsprechen, gerecht
sind sie nicht. Wer den "Aufstand der Anständigen" für
sich in Anspruch nimmt, muß zuerst die Opfer der eigenen Politik
in den Blick nehmen: Jedes Jahr schiebt Deutschland mehr als 35.000 Menschen
in Länder ab, aus denen die meisten von ihnen vor Hunger und Krieg,
Verfolgung und Tod geflohen sind. Internationale Fluggesellschaften wie
die Lufthansa stellen sich als Handlanger zur Verfügung. Mit der
rumänischen Fluggesellschaft TAROM werden wöchentlich Massenabschiebungen
vom Flughafen Düsseldorf vollzogen - mit bewaffnetem Begleitpersonal.
Stellen wir uns quer!
Es werden noch Unterstützer für die Aktion und den Aufruf gesucht.
Bitte melden unter
"Oeffentlichkeit gegen Gewalt e.V." e.mail: oegg@netcologne.de
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