KARAWANE Für die Rechte der Flüchtlingen
und MigrantInnen DRINGEND!! EILT!! Betreff: Tidiane Sow darf nicht in die Illegalität abgedrängt werden! Sehr geehrte Damen und Herren, Tidiane Sow aus Guinea-Bissau lebte bis zuletzt als Flüchtling in der Unterkunft Elbersdorfer Str. 6 in 01833 Porschendorf. Er kam im Oktober 1998 als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling versteckt an Bord eines Schiffes von Senegal aus Deutschland. Er war bereits im Juni 1998 im Alter von 16 Jahren aus Guinea-Bissau geflohen, da zu dieser Zeit ein schwerer Bürgerkrieg herrschte, bei dem zahlreiche Menschen grausam ermordet wurden. Dieser Bürgerkrieg endete schliesslich mit einem Sieg der Rebellenarmee. Tidiane Sows einzig verbliebene Familienangehörige, sein Onkel und sein Bruder, sind seitdem vermisst, vermutlich wurden sie bei den Kämpfen getötet. Da sein Onkel als Erziehungsminister der alten Regierung angehörte und sein Bruder sich ebenfalls in der damaligen Regierungspartei betätigte, muss Tidiane Sow als deren enger Angehöriger bei einer Rückkehr nach Guinea-Bissau ebenfalls um sein Leben fürchten. Wegen der psychischen Traumatisierung, die er im Bürgerkrieg erlitten hat, unterzieht sich Tidiane Sow zur Zeit einer Therapie beim Zentrum für Folteropfer in Berlin. Ein Gutachten des behandelnden Arztes besagt, dass es für Tidiane Sow dringend nötig ist, sich einer solchen Behandlung zu unterziehen und dass seine psychische Genesung im Falle einer Abschiebung nach Guinea-Bissau nicht möglich wäre. Trotz alledem wurde ihm in der BRD das dringend benötigte Asyl verweigert. Bislang weigerten sich die Behörden sogar, ihm zumindest für die Dauer der Therapie beim Zentrum für Folteropfer einen legalen Aufenthalt in der BRD zu ermöglichen. Am 2. 11. 00 hat das Verwaltungsgericht Dresden den Antrag auf Erteilung einer Duldung abgelehnt und Tidiane Sow für "reisefähig" erklärt. Damit wird nicht nur das ärztliche Gutachten vom Zentrum für Folteropfer ignoriert. Das Gericht, das für sich keine medizinische Kompetenz beanspruchen kann, greift sogar der für Dienstag, 7. 11., geplanten amtsärztlichen Untersuchung in Pirna vor. Da Tidiane Sow nicht nach Guinea-Bissau zurückkehren kann und nun im Falle einer Festnahme mit sofortiger Abschiebung rechnen muss, wird er somit systematisch in die Illegalität abgedrängt. Tidiane Sow bekam während des antirassistischen Grenzcamps im Sommer 1998 in Zittau Kontakt mit der "Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen" und brachte mit ihnen gemeinsam die Zustände in der Zittauer Flüchtlingsunterkunft, in der er wohnte, an die Öffentlichkeit. Als Ergebnis dieser Aktivität wurde die Zittauer Unterkunft geschlossen. Tidiane Sow ist seitdem mit Einschüchterungsversuchen und Repressalien von Seiten der Behörden konfrontiert. Wir gehen davon aus, dass es kein Zufall ist, dass gerade er nach seinen Aktivitäten in Zittau gegen seinen Willen in eine Unterkunft in völlig isolierter Lage verlegt wurde. Wir befürchten, dass die Behörden Tidiane Sow gerne abschieben wollen, da er sich für eine Verbesserung der Lebensbedingungen von Flüchtlingen in der BRD einsetzt. Es ist uns unbegreiflich, dass Tidiane sow trotz der Lebensgefahr, die ihm in Guinea-Bissau droht, kein Asyl gewährt wird- zumal er als Minderjähriger, der seine ganze Familie verloren hat, in die BRD kam. Es ist uns nicht begreiflich, dass es durch den Beschluss des Verwaltungsgerichts Dresden einem schwer traumatisierten Flüchtling unmöglich gemacht wird, sich in der BRD einer dringend notwendigen Therapie zu unterziehen und dass man ihn stattdessen in die Illegalisierung abdrängt. Wir wurden durch das bundesweite Netzwerk "Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen" über die bedrohliche Situation von Tidiane Sow informiert. Wir fordern: - Sofortige Erteilung eines legalen Aufenthaltsstatus für Tidiane Sow -Ungehinderte Teilnahme an der notwendigen Therapie beim "Zentrum für Folteropfer" Faxe an : Verwaltungsgericht Dresden,Geschäftszeichen:12K 2363/00, Fax: 0351/8634111 - Postfach 120161., und Ausländerbehörde Chemnitz, Fax: 0371/4599334 Betreff: Tidiane Sow darf nicht in die Illegalität abgedrängt werden! Wir fordern: - Sofortige Erteilung eines legalen Aufenthaltsstatus für Tidiane Sow -Ungehinderte Teilnahme an der notwendigen Therapie beim "Zentrum für Folteropfer" Faxe an : Verwaltungsgericht Dresden,Geschäftszeichen:12K 2363/00, Fax: 0351/8634111- Postfach 120161., und Ausländerbehörde Chemnitz, Fax: 0371/4599334 Name Adresse/Organisation Beruf Unterschrift |