International
Initiative
Freedom for Ocalan - Peace in Kurdistan
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8.
März 2001
DRINGENDER
APPELL:
Sehr
geehrte Damen und Herren,
Nachfolgend dokumentieren wir einen Aufruf der Kampagne Frieden in Kurdistan
in England und bitten um Ihre Unterstützung. Der Aufruf wird in
England von namhaften Personen des öffentlichen Lebens unterstützt.
Unterschriften können per e-mail oder Fax an unsere obenstehende
Adresse gesendet werden, wir werden sie umgehend an die mit uns kooperierende
Initiative weiterleiten.
Koordinationsbüro
der Internationalen Initiative
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Türkische Armee ruft die Gefahr eines neuen Krieges im Mittleren
Osten hervor
Wir
rufen auf, die Kriegsgefahr in Irakisch Kurdistan zu stoppen
Während
sich die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit weiter auf den eskalierenden
Konflikt zwischen Israel und Palästina und deren immer undurchsichtigeren
Versuch richtet, langfristige Lösungen zu finden, ist durch die
massive Invasion der türkischen Truppen in den Nordirak eine andere
große Gefahr für den Frieden im Mittleren Osten erwachsen.
Die türkische Armee marschierte schon Mitte Dezember 2000 ein und
hat nach vorsichtigen Schätzungen, ein Kontingent von zehntausend
Soldaten stationiert. Sie überquerten die irakische Grenze in kleinen
Einheiten von etwa 500 Soldaten mit Fahrzeugen und sind jetzt über
das gesamte Gebiet Südkurdistans verteilt. Diese Region ist auch
als "Flugverbotszone" bekannt und soll unter dem Schutz der
Vereinten Nationen stehen. Das Gebiet wird von den irakisch-kurdischen
Parteien KDP und PUK verwaltet.
Zugegebenermaßen gab es in der Vergangenheit wiederholt Einmärsche
von türkischen Armeeeinheiten in den Nordirak zur Verfolgung der
PKK-Guerilla. Jedoch übertrifft das Ausmaß dieser Operation
das aller vorangegangenen: Die türkische Armee ist bis 300 km tief
auf irakisches Territorium vorgerückt. Sie arbeitet nun eng mit
den irakisch-kurdischen Parteien zusammen, besonders mit der PUK, deren
Führer Jalal Talabani erst kürzlich aus Ankara zurückkehrte.
Der türkische Premierminister Bülent Ecevit behauptete indessen,
dass türkische Truppen nur technische Hilfe für die militärischen
Operationen der KDP und PUK zur Verfügung stellen, welche die PKK
aus der Region vertreiben sollen.
Es gibt Anlass zu tiefster Besorgnis, dass weder von den Journalisten
der internationalen Medien, noch von den westlichen Regierungen Äußerungen
zu den Ereignissen zu hören waren, die eine Vorbereitung der Türkei
auf einen Krieg darstellen.. Man kommt nur schwer an der Schlussfolgerung
vorbei, dass Europa und Amerika gegenüber dem Vorgehen der Türkei
blind sind. Schließlich übernehmen sie das türkische
Erklärungsmuster, alle militärischen Aktionen unter dem Stichwort
"Bekämpfung der PKK-Guerilla" zu rechtfertigen. Es ist
unwahrscheinlich, dass die westlichen Geheimdienste keine Kenntnisse
über die Vorgänge in dieser strategisch und wirtschaftlich
so wichtigen Region haben. Es ist nicht klar, in wie weit die Ziele
der gegenwärtigen Operation im Detail im Abkommen von Washington
1998 festgehalten worden sind. Aber es ist offensichtlich, dass dieses
Ziel die Gefahr in sich birgt, die Nachbarstaaten in der Region in einen
neuen Krieg im Mittleren Osten zu verwickeln. Die PKK, die standhaft
bei ihrem Friedensangebot bleibt und auf positive Signale der Türkei
wartet, warnte, dass ein Ausbruch von Kampfhandlungen das Risiko der
unkontrollierten Verbreitung eines Krieges über die gesamte Region
und in der Türkei in sich birgt. Bei diesem gefährlichen Planspiel
geht es für alle Beteiligten um hohe Einsätze. Ein anderer
bedenklicher Aspekt ist die Möglichkeit, dass die Türkei versucht,
eine permanente Präsenz in der Region zu etablieren. Es gibt sogar
Spekulationen, dass die Türkei bereit sei, einen Handel mit Bagdad
zu machen, der Saddam Hussein in die Lage versetzen würde, die
Kontrolle über dieses Territorium zurückzugewinnen.
Wir glauben, dass die Türkei in dieser potentiell explosiven Militärkampagne
nicht auf eigene Faust handelt und fordern alle beteiligten Kräfte
dringend auf, ihre Kriegsvorbereitungen zu stoppen.
Weiterhin fordern wir mit diesem Aufruf die Verantwortlichen auf höchster
Ebene in Europa und Amerika auf, ihren Einfluss geltend zu machen, um
die Türkei von ihrem gegenwärtigen Konfrontationskurs abzubringen.
Schließlich fordern wir die politische und militärische Führung
in Ankara auf, ihre Pläne zu überdenken, bevor daraus ein
furchtbarer Krieg im Mittleren Osten erwächst, mit unvorhersehbaren
Konsequenzen. Diese Ereignisse sind für den Frieden im Mittleren
Osten so wichtig wie der palästinensisch-israelische Konflikt und
sollten auch als solche von den internationalen Medien wahrgenommen
werden. Es ist noch Zeit für einen Friedensprozess, der von allen
betroffenen Seiten und den internationalen Gremien positiv beantwortet
würde.
Schirmherrschaft
der Kampagne Frieden in Kurdistan:
Lord Avebury, John Austin MP, Lord Rea, Lord Dholakia, Baroness Sarah
Ludford (MEP), John Bowis (MEP), Julie Christie, Harold Pinter, Noam
Chomsky, Arthur Miller
Andere
Unterzeichner und Unterzeichnerinnen
Lord Hylton, Cynog Dafis, Rhodri S. Thomas (Abgeordnete des Parlamentes
von Wales / GB), Simon Thomas (Abgeordneter des englischen Parlaments),
Tony Benn (Abgeordneter des englischen Parlaments), Jermy Corbyn (Zweiter
Vorsitzender der Menschenrechtskommission im englischen Parlament),
Rudi Vis (Abgeordneter des englischen Parlaments), Sir Peter Lloyd (Abgeordneter
des englischen Parlaments), Ken Coates (ehem. Vorsitzender des Menschenrechtsausschusses
im Europäischen Parlament), Malcolm Harper (Direktor der United
National Association), Mr. Etherington (Abgeordneter des englischen
Parlaments), Dr. Mohammed Ahmed (Ahmed Foundation für kurdische
Studien), Hans Branscheidt (Medico International), Roger Tompkins (Rechtsanwalt),
Gareth Peirce (Rechtsanwalt), Hugo Charlton (Rechtsanwalt, Sprecher
der Grünen für innere Angelegenheiten und Menschenrechte /
GB), Jenny Jones (Grüne / GB), Eamonn McCann (Journalist; NUJ),
David Morgen (Journalist), Susan Raven (Journalist), John Haylett (Herausgeber
der Morning Star), Alexander Fitch (Journalist), Sarah Parker (Netzwerk
für Sozialistische Solidarität), Hewa Jaff (Liberaldemokratische
Partei), Mr. Evgeniou (Zypernlobby), Andreas Gavrilielides (Vorsitzender
der Griechisch-Kurdischen Solidaritätskampagne), George Evgeniou
(Theaterdirektor), Zinar Hogir (Vorsitzender der Kurdischen Gemeinde)und
hundert weitere Unterzeichnerinnen und Unterzeichner. (26. Februar 2001)
Unterschrift:
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Beruf
/ Organisation / Funktion:
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E-mail: