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Berlin, 15. März 2001

An die Redaktionen: In-und Ausland / Türkei / Kurdistan / Mittlerer Osten

Aufruf des Präsidialrates der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) zur nationalen Einheit, anlässlich des 13. Jahrestages des Giftgasangriffs auf Halabja:

Am 15. März veröffentlichte der Präsidalrat der PKK anlässlich des 13. Jahrestages des Giftgasangriffs auf Halabja einen Aufruf, den wir im folgenden dokumentieren:

"Die Verantwortung für das Giftgasmassaker in Halabja, dessen 13. Jahrestag wir heute begehen, liegt nicht einzig allein beim irakischen Staat. Auch die westlichen Staaten, die das kurdische Volk aus der Geschichte tilgen wollen, und ihre kurdischen Kollaborateure tragen einen Großteil der Verantwortung.

Voraussetzung für die eigene Befreiung und Vorbeugung weiterer Massaker ist die Einsicht, dass nur das kurdische Volk seine Probleme lösen kann.

Nur im Rahmen nationaler Einheit kann die eigene Befreiung erlangt werden.

Deshalb müssen die Auseinandersetzungen zwischen den kurdischen Organisationen und Parteien sofort beendet werden. Die Energie muss für die Schaffung von Bündnissen eingesetzt werden, die auch wirklich dem Volke dienen.

Die Hegemonialmächte des Mittleren Ostens, in deren Staaten die Kurden leben, müssen gegenüber der kurdischen Frage eine Haltung einnehmen, die nicht mehr auf der Politik von Verleugnung und Vernichtung basiert. Denn diese Politik ist die Grundlage für äußere Einmischung in die inneren Angelegenheiten der betreffenden Staaten. Nur die demokratische Lösung der kurdischen Frage schafft die Grundlage für ein gleichberechtigtes und freiwilliges Zusammenleben, sowie die Stärke, sich den Versuchen äußerer Einmischung zu erwehren.

Die internationalen Mächte rufen wir auf, gegenüber der kurdischen Frage ihre janusköpfige Haltung aufzugeben.

Der im Geiste des Newroz erlangte Sieg wird die beste Würdigung der Opfer von Halabja sein."