Deutsch-Kurdische
Gesellschaft e.V.
c/o Rechtsanwältinnen Lex & Scheer, Landwehrstr.55 80336 München e-mail: deutsch-kurdische-gesellschaft@web.de München, 10.Mai 2001
An: Liebe Freundinnen und Freunde, wir möchten Euch und dem Volk der Masiren (Berber) unserer vollsten Solidarität versichern. Wir verurteilen die Ermordung eines 18-jährigen Jugendlichen durch die algerische Polizei und die nachfolgenden Massaker der algerischen Armee, die bis zu 80 Tote und Hunderte von Verletzten gekostet haben. Die Proteste der Masiren in der Kabylei sind voll und ganz gerechtfertigt. Seit Jahren betreibt das algerische Regime gegenüber dieser nationalen Minderheit eine Politik der Arabisierung und Diskriminierung der berberischen Kultur und Identität. Die Übergriffe der algerischen Armee auf friedliche Demonstranten unterscheiden sich kaum vom Vorgehen der ehemaligen französischen Kolonialarmee gegen das algerische Volk und sind der antiimperialistischen Tradition Algeriens zutiefst unwürdig. Wir fordern die Aufhebung jeglicher diskriminierender und undemokratischer Gesetze gegen die berberische Kultur und Sprache. Die Kurdinnen und Kurden können die Situation und die Wünsche des Volkes der Masiren gut nachvollziehen. Wie die Masiren lebt das kurdische Volk als nationale Minderheit aufgesplittert auf mehrere Staaten. Und ebenso wie die Masiren ist das kurdische Volk in in diesen Staaten einer Politik der Unterdrückung, kulturellen Verleugnung und Zwangsassimilierung ausgesetzt. Wir wünschen Euch bei Euren Protesten gegen die Unterdrückung in Algerien viel Erfolg und werden uns nach unseren Kräften daran beteiligen. Für die Zukunft würden wir uns eine weitergehende Zusammenarbeit gerade auch hier in München zwischen unseren Organisationen und Kulturen wünschen. Mit solidarischen Grüßen, Haure
Ali Ali und Nikolaus Brauns ______________________________________________________________________________ |