Presseerklärung Mehr als 500 Studierende im Rahmen der Kampagne "Unsere Muttersprache ist unsere Existenzgrundlage" verhaftetVor dem Hintergrund der Änderung des türkischen Grundgesetzes durch das Parlament, haben sich Studierende im Rahmen einer Initiative zusammengeschlossen und die Kampagne " Unsere Muttersprache ist unsere Existenzgrundlage" begonnen. Durch die Änderungen sollte, so erhofften sich die Studierenden, der Gebrauch der kurdischen Sprache erleichtert und die Einschränkungen aufgehoben werden. Doch werden der nicht türkischen Bevölkerung nach wie vor die Rechte verweigert. Das zeigt, dass die Türkei die mit ihrer EU- Kandidatur verbundene Einhaltung der Kopenhagener Kriterien mit Füssen tritt. Durch
die Kampagne wurden bis jetzt mehr als 20.000 Unterschriften gesammelt.
Unter den Studierenden sind ein Drittel nicht- kurdischer Herkunft.
Seit Beginn ihrer Kampagne versuchen die Studierenden, die gesammelten
Unterschriften mit der Forderung nach Eingliederung der kurdischen Sprache
als (Wahl)- Fach, den jeweiligen Rektoren ihrer Universitäten zu
übergeben. Doch sowohl der Hohe Hochschulrat YÖK als auch
die ihm unterstehenden Rektoren verweigern sich jeder demokratischen
Entwicklung. Nach diesem Vorfall folgte gleichzeitig eine Welle von Verhaftungen von Menschen in Istanbul, Koceli, Adana, Diyarbakir, Izmir, Hakkari, Batman und in vielen anderen türkischen und kurdischen Städten, die einen Antrag auf Anerkennung der kurdischen Sprache gestellt haben. Die
Kampagne wird von der breiten Öffentlichkeit und den Medien mit
großem Interesse verfolgt und als ein wichtiger demokratischer
Schritt für das Land und seine Menschen bewertet.
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