KON-KURD
(Konföderation der kurdischen Vereine in Europa)

Sprache kennt keine Grenzen

Die in Europa lebenden KurdInnen sowie Ihre Freunde sind auf dem Weg in die Türkei:

  • für die Aufhebung der Todesstrafe
  • für die Beendigung der Unterdrückung gegen demokratische Institutionen und Organisationen
  • Um gegen die Verhaftung ihrer VertreterInnen zu protestieren und ihre Freilassung zu erwirken
  • Um die Kampagne für den muttersprachlichen Unterricht zu unterstützen.


Um diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen, werden die KurdInnen mit Ihren Freunden am 16.März in einem Bus- Konvoi aus Brüssel nach Edirne/Türkei aufbrechen.

"Aufhebung der Todesstrafe"

"Die Sprache eines Volkes ist sein Geist, Geist ist seine Sprache" (W. von Humboldt)


Seit Monaten setzen sich in der Türkei und Kurdistan StudentInnen und Eltern- Initiativen mit einer Kampagne "Für muttersprachlichen Unterricht" ein.
Die Legitime und friedlich zum Ausdruck gebrachte Forderung des kurdischen Volkes nach muttersprachlichem Unterricht und dem Publizieren in kurdischer Sprache wird vom türkischen Staat, mit der Begründung das "die Forderung nach kurdischem Unterricht eine Straftat" sei, brutal unterdrückt. Kurdische Studenten, die sich für die Durchsetzung dieser Anliegen einsetzen, werden von den Hochschulen exmatrikuliert, verhaftet und gefoltert. Teilweise werden ihre Wohnungen von Anti-Terror- Einheiten durchsucht und verwüstet.

Dem gegenüber hat die Europäische Union mit ihrem Beschluß vom Januar 2002 die Todesstrafe selbst im Kriegszustand verboten. Die Türkei ist trotz Anwendung dieser Strafform Mitglied des europäischen Rats sowie der KSZO und in diesen Zusammenschlüssen das einzige Land in dem die Todesstrafe nicht aufgehoben ist. Die Aufhebung der Todesstrafe in der Türkei ist eine Grundvoraussetzung zur Demokratisierung des Landes. Die Unterdrückung von Institutionen und Organisationen, die sich für eine Demokratisierung der Türkei mit friedlichen und demokratischen Mitteln einsetzen, nehmen jeden Tag immer mehr zu. Ihre VertreterInnen werden täglich grundlos verhaftet. Allein im Jahr 2001 wurden 3245 Mitglieder der HADEP- Partei (Die Demokratie Partei des Volkes) festgenommen. Räumlichkeiten von 55 demokratischen Organisationen wurden im gleichen Zeitraum durchsucht und die Organisationen selbst teilweise verboten. Alleine am 1. Septem- ber, dem Weltfriedenstag, wurden 3000 HADEP Mitglieder, die für den Frieden demonstrieren wollten, festgenommen.

Die Forderung der kurdischen StudentInnen nach muttersprachlichem Unterricht ist sowohl legitim als auch ein Akt der Ausübung demokratischer Rechte. Das Vorgehen des türkischen Staates gegen die mehr als zwanzigtausend StudentInnen, die sich an dieser Aktion beteiligt haben, ist erschreckend. 1496 StudentInnen wurden festgenommen und 120 verhaftet. 100 der festgenommenen wurden gefoltert, gegen 422 wurden Strafverfahren eingeleitet und 40 StudentInnen wurden aus den Universitäten entfernt. Diese Zahlen beziehen sich nur auf den Zeitraum vom vergangenen Dezember bis Februar 2002. Die Türkei hat sich bereit erklärt für die Aufnahme in der EU die "Kopenhagener Kriterien" anzuerkennen, die das Recht auf muttersprachlichen Unterricht, die Aufhebung der Todesstrafe und die Beendigung der Unterdrückung demokratischer Organisationen vorsehen. Die Türkei darf diese Menschenrechte nicht mehr als Straftat verfolgen, wenn sie es mit der Mitgliedschaft in die EU ernst meint. Die Erfüllung dieser Forderungen würde die Gesellschaft demokratisieren und den Weg für ein freies Zusammenleben eröffnen.

Um diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen und die Kampagne in Kurdistan zu unterstützen und somit den Weg für die demokratische Entwicklung der Türkei zu ebenen, werden wir, in Europa lebende KurdInnen mit unseren FreundInnen aus Europa, uns kurz vor Newroz (kurdisches Neujahrsfest) mit einem Bus- Konvoi auf den Weg zur türkischen Grenze machen.


Unsere Aktion wird am 16. März in Brüssel beginnen und sich grenzüberschreitend bis an die türkische Grenze bewegen.

  • Wir fordern die Türkei auf sich an die Beschlüsse der UN, KSZO, UNESCO und des "Europäischen Rates" zu halten und den muttersprachlichen Unterricht zu gewährleisten sowie die Todesstrafe aufzuheben.
  • Weiter Fordern wir die erwähnten internationalen Institutionen auf für die Einhaltung ihrer Kriterien seitens der Türkei tätig zu werden.
  • Wir rufen alle Menschen und internationalen Institutionen die für Demokratie, Menschenrechte und Freiheiten, sowie Gleichberechtigung und universelles Recht sind auf, unsere Aktion zu Unterstützen.


KON-KURD
(Konföderation der kurdischen Vereine in Europa)

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An die Öffentlichkeit und an die Presse

die in der Türkei und Kurdistan von den kurdischen Studentinnen und Studenten begonnene Kampagne " Die Grenzen unserer Sprache sind die Grenzen unserer Welt" ist in eine wichtige Phase getreten. Um ihrer rechtlichen Forderung nach Anerkennung der kurdischen Sprache und Kultur, Aufhebung der Todesstrafe sowie Presse.- und Medienfreiheit in kurdischer Sprache eine erweiterte Basis und Unterstützung zu verschaffen, haben wir eine Bus-Reise geplant, die am 16. März vor dem Europäischen Parlament in Brüssel um 10.00 Uhr mit einer Pressekonferenz beginnt und am 20. März an der bulgarisch-türkischen Grenze, in Kapikule, mit einer Kundgebung und kollektiven Antragstellung beendet wird. Ein weiteres Ziel dieser Kampagne ist es, die Türkei darauf zu hinweisen, dass nach der Unterzeichnung der Kopenhagener Kriterien diese auch einzuhalten sind, um eine Grundlage für die Anerkennung der Kurden zu erreichen.

Für dieses Unternehmen sind 12 Busse mit insgesamt 500 Personen vorgesehen.

Die Planung im einzelnen:

Samstag, 16. März 2002, 11.00 Uhr - Brüssel-Wien
Abfahrt der Busse um 11.00 Uhr aus Holland, Belgien und Frankreich vor dem Europäischen Parlament nach Köln, Frankfurt, Nürnberg zur Weiterfahrt nach Wien. Vor der Abreise wird vor dem Europäischen Parlament um 10.00 Uhr eine Pressekonferenz stattfinden.

Sonntag, 17.März Wien-Budapest
Am Morgen soll in Wien eine Pressekonferenz stattfinden und ein Dossier überreicht werden. Am Mittag Fortsetzung der Reise nach Budapest.

Montag, 18.März Budapest-Bukarest
In Budapest ist eine Kundgebung geplant; danach Weiterfahrt nach Bukarest.

Dienstag, 19. März Bukarest-Sofia
Mittags Kundgebung in Bukarest, anschließend Weiterfahrt nach Sofia und dort Übernachtung.

Mittwoch, 20. März Sofia-Edirne
Morgens Kundgebung in Sofia und Weiterfahrt nach kapikule. Dort wird eine eine weitere Kundgebung stattfinden mit der Abgabe der Anträge. Danach erfolgt die Rückreise, die so geplant wird, dass die Busse am 23.03 in Düsseldorf zur europaweiten Newroz Demo ankommen.

Über Ihre Teilnahme an dieser Bus-Reise würden wir uns sehr freuen.

KON-KURD
13.03.2002

weitere Informationen über YEK-KOM, Tel.: 0211 - 17 11 451
yekkom@gmx.net oder newroz@hotmail.com