Der
Bus-Konvoi, der sich am vergangenen Freitag von Brüssel
auf den Weg zur bulgarisch-türkischen Grenze gemacht hat,
um dort anlässlich des kurdischen Neujahrs-Festes (Newroz)
die Forderung nach Einführung von Kurdisch-Unterricht und
nach Aufhebung der Todesstrafe in der Türkei zu unterstützen,
sieht sich erneuten massiven Behinderungen seitens der Behörden
aus-gesetzt.
Nachdem
bereits am Sonntag zwei der acht Busse, in denen sich zum
größten Teil kurdisch-stämmige europäische
StaatsbürgerInnen an der Aktion unter dem Motto "Sprache
kennt keine Grenzen" beteiligen, von der ungarischen
Polizei zur Umkehr gezwungen wurden, sind es nun die rumänische
Behörden, die die unsägliche Tradition der europäischen
Rückendeckung türkischer Menschenrechtsverletzungen
fortsetzen.
Die
verbliebenen sechs Busse werden seit Montag, 16.00 Uhr an
der ungarisch-rumänischen Grenze festgehalten und an
der Weiterfahrt gehindert. Erst nach 18 Stunden durften die
Delega-tions-TeilnehmerInnen die Busse verlassen.
Die rumänischen Behörden begründeten ihr Verhalten
mit einem angeblich von Bulgarien erklärten Einreiseverbot,
was von dort jedoch nicht bestätigt wurde. Nachdem nach
stundenlangen Verhandlungen zunächst die Weiterreise
möglich schien, wurden die TeilnehmerInnen des Bus-Konvois
am frühen Dienstag Abend endgültig von rumänischer
Seite aufgefordert, die Rückreise anzutreten.
Als auch die Forderung, vor Ort eine Sendung des kurdischen
TV-Kanals Medya-TV, der die Reise begleitet, durchführen
zu können, von der rumänischen Polizei abgelehnt
wurde, werden die KurdInnen und ihre UnterstützerInnen
nun mit einem befristeten Hungerstreik gegen ihre undemokratische
Behandlung und für die Erfüllung ihrer Forderungen
demonstrieren.
Reaktionen
von rumänischer Seite auf den angekündigten Hungerstreik
sind zur Stunde noch nicht bekannt, so dass zum weiteren Geschehen
noch keine Einschätzungen vorliegen.
Die
Informationsstelle Kurdistan e.V. erklärt sich mit den
Forderungen der Aktion "Sprache kennt keine Grenzen"
solidarisch und fordert die rumänische Regierung auf,
die skandalöse Behinderung demokratischer Initiativen
zu beenden.
Informationsstelle Kurdistan
19. März 2002
|
|