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Berlin, 12.04.2002


Offener Brief an den türkischen Ministerpräsidenten, Bülent Ecevit

Sehr geehrte Damen und Herren,
Liebe Freundinnen und Freunde


Mit einem offenen Brief appellieren zahlreiche deutsche Abgeordnete und Persönlichkeite, darunter auch der Schriftsteller Günter Gras (siehe Offener Brief), an den türkischen Ministerpräsidenten, Bülent Ecevit, die notwendigen Verordnungen bzw. gesetzlichen Veränderungen zur Ermöglichung der muttersprachlichen Bildung in Kurdisch zu erlassen.

Vorausgegangen war diesem Offenen Brief die Anträge von kurdischen StudentInnen, SchülerInnen und Eltern Ende November 2001 mit der Forderung nach der Einführung von Kurdisch als ein freiwilliges Wahlfach an den Universitäten und Schulen. Im Rahmen dieser Kampagne haben bislang mehrere Zehntausend Studierende offiziell diesen Antrag gestellt. Dieses in der Verfassung verankertes Recht auf Antragstellung wurde aber von staatlichen Behörden mit Ablehnung der Anträge, Festnahmen und Verhaftungen der AntragstellerInnen, Suspendierung von der (Hoch-)Schule und Folter beantwortet.

Das Recht auf muttersprachliche Bildung ist ein Menschenrecht und entspricht auch den Kopenhagener Kriterien, deren Einhaltung Ihnen als demokratischen Mensch ebenfalls am Herzen liegen dürfte.

Am 24. April soll in einer Pressekonferenz der Offener Brief mit den Unterschriften veröffentlicht und im Anschluss an den türkischen Ministerpräsidenten weitergeleitet werden.

Daher bitten wir Sie, spätestens bis zum 23. April mit Ihrer Unterschrift auf dem offenen Brief an Herrn Ecevit die Forderung nach muttersprachlicher Bildung in Kurdisch zu unterstützen und zugleich damit auch den Weg der Türkei hin zu Frieden und Demokratie zu ebnen. Bitte senden Sie den unterschriebenen Brief an das Kurdistan Informations-Zentrum e.V.


Wir bedanken uns im voraus für ihre Unterstützung.


Mit freundlichen Grüssen


Songül Karabulut

Der offene Brief als pdf-Datei

 
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