- Teilnahme
am Kurdisch-Unterricht: Folter
- Nicht
die PKK ist terroristisch, sondern der türkische Staat
Mit
der Aufnahme der PKK auf die EU-Liste terroristischer Organisationen
mehren sich die Nachrichten aus der Türkei über Repression
und Folter. Nach Meldungen der Online Ausgabe der Zeitung Yedinci
Gündem wurden am 7. Mai 2002 12 Personen in einer Wohnung in
Mardin von türkischen Sicherheitskräften festgenommen
und dem Haftrichter vorgeführt. Das Verbrechen, das ihnen vorgeworfen
wird: Sie haben in einer Wohnung Kurdisch gelernt. Elf der Verhafteten
sind Mitglieder der Lehrergewerkschaft Egitim-Sen. In einer schriftlichen
Erklärung der Zweigstelle von Egitim Sen in Mardin heisst es,
dass die Festgenommenen schwer gefoltert worden seien: "Unsere
Kollegen und Kolleginnen sind mit verschiedenen Methoden gefoltert
worden; sie sind mit einem Hochdruckwasserstrahl abgespritzt worden,
ihnen wurden Plastiktüten über den Kopf gezogen, sie wurden
dazu gezwungen, Märsche zu singen und im 'Entengang' zu laufen,
sie wurden brutal geschlagen, drei Tage ohne Nahrung und Wasser
gelassen, nackt ausgezogen, ihre Hoden wurden gequetscht, sie wurden
beschimpft und beleidigt." Eine der Gefolterten ist trotz ihrer
Schwangerschaft nicht von der Folter verschont worden und hat Aufgrund
der Misshandlungen ihr Kind verloren.
Diese
Liste der Repression durch Polizei und Militär lässt sich
leider noch weiter fortsetzen. Mit der Aufnahme der PKK auf die
EU-Liste terroristischer Organisationen wurden die Kräfte der
Türkei, die am Krieg gegen die kurdischen Freiheits- und Demokratiebestrebungen
festhalten, in ihrer Haltung bestärkt. Mit dieser politischen
Rückendeckung begannen in mehreren Gebieten Kurdistans militärische
Operationen des türkischen Militärs sowie Polizeiaktionen
in den Städten gegen den gewaltlosen Kampf der Kurdinnen und
Kurden für Frieden und Demokratie. Die Volkverteidigungskräfte
des Freiheits- und Demokratiekongresses Kurdistans (KADEK) sollen
aus ihrer Defensiv-Position gezogen werden und in militärische
Aktionen verwickelt werden und gleichzeitig sollen die Kampagnen
der Kurdinnen und Kurden z.B. für muttersprachlichen Unterricht
weiterhin kriminalisiert werden. Der eingeschlagene Weg, die Hoffnung
auf eine friedliche Veränderung der Türkei, für Frieden
und Demokratie durch den KADEK soll damit erstickt werden.
Ein
Frieden in der Region kann mit der derzeitigen EU-Politik nicht
erreicht werden, das hat die Entwicklung in der Türkei seit
dem 2. Mai 2002 gezeigt. Wir dürfen nicht zulassen, dass mit
dem Festhalten an der EU-Entscheidung der Krieg in der Türkei
und Kurdistan verlängert wird.
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