Abschiebung von selbstmordgefährdetem Kurden in letzter
Minute ausgesetzt
Eilantrag
vor Verwaltungsgericht des Saarlandes
Auf
dem Weg zum Flughafen Frankfurt wurde in letzter Minute die Abschiebung
von Tahsin Özdemir ausgesetzt. Das teilte sein Anwalt, Peter
Nobert, mit. Grundlage für die Aussetzung durch die Ausländerbehörde
war ein Eilantrag vor dem Verwaltungsgericht des Saarlandes. Ein
ärztliches Attest bescheinigte ihm Suizidgefährdung.
Das saarländische Innenministerium plante, die Abschiebung
mit eigenem Personal durchzuführen und kein BGS-Personal
in Anspruch zu nehmen. Auch daran ist nach Meinung des "Unterstützerkreises
für die Rückkehr der Familie Özdemir" zu erkennen,
dass ein unbedingter politischer Wille besteht, ihn abzuschieben.
Der 21-jährige Tahsin Özdemir lebt seit 14 Jahren in
Deutschland und wurde am Montagmorgen von sieben Polizisten in
der psychiatrischen Klinik in Merzig festgenommen. Dort befand
er sich in stationärer Behandlung.
Tahsin
Özdemir ist der zweitälteste Sohn der Familie Özdemir,
die mit fünf ihrer sieben Kinder im November 2001 nach 14
Jahren in Deutschland abgeschoben wurde. Die Abschiebung erregte
im Saarland und darüber hinaus großes Aufsehen, weil
sie mitten in Gespräche zwischen dem Präses der Rheinischen
Landeskirche, Manfred Kock und dem saarländischen Ministerpräsidenten
Peter Müller platzte. Bis heute halten die Proteste für
die Rückkehr der Familie Özdemir an. Jeden Freitag finden
in Wadern zwischen 18- und 19 Uhr Mahnwachen statt.
Für
telefonische Rückfragen: Walter Hermann, Emrullah Özdemir
0170 / 8138 351 Rechtsanwalt Peter Nobert
06831 / 127 27 30