Internationale
Initiative
Freiheit für Abdullah Öcalan - Frieden in Kurdistan
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Köln,
9. Januar 2003
Pressemitteilung
Lage von Abdullah Öcalan unklar – erneut seit sechs Wochen
kein Kontakt zur Außenwelt
Auch gestern wurde den Anwälten von Abdullah Öcalan der Besuch
ihres Mandanten verweigert. Seit mehr als sechs Wochen besteht kein
Kontakt mehr zur Außenwelt. Die ungeklärte Situation des
Kurdenführers gibt Anlass zu größter Sorge. Diese willkürliche
Praxis scheint systematische Züge anzunehmen.
Trotz der Auforderung des Europarats, die schweren Isolationshaftbedingungen
von Abdullah Öcalan aufzuheben, hält die Türkei an ihrer
bisherigen Praxis fest. Zwar wurde das verhängte Todesurteil in
eine lebenslange Freiheitsstrafe umgewandelt, die Haftbedingungen jedoch
weiter verschärft. Als Mitglied des Europarats ist die Türkei
an die Europäische Menschenrechtskonvention gebunden. Trotz aller
Willensbekundungen, die Kopenhagener Kriterien erfüllen zu wollen,
werden diese von der Türkei weiterhin systematisch verletzt. Nach
wie vor ist die Menschenrechtslage katastrophal. Immer noch zeigen die
kosmetischen Gesetzesreformen der neuen Regierung keine Wirkung.
Indes hat die kurdische Seite im türkisch-kurdischen Konflikt auf
die schweren Konsequenzen hingewiesen, wenn Abdullah Öcalan an
Leib und Leben Schaden nehmen sollte. Die Türkei beabsichtige eine
mögliche Intervention im Irak für eine militärische Lösung
der kurdischen Frage zu nutzen. Die schleichende Stationierung von größeren
Verbänden im Nord-Irak spreche für sich. Ein solches Szenario
könnte zu einer Eskalation führen, die sämtliche Bemühungen
für eine demokratische Lösung der kurdischen Frage zunichte
machen und unabsehbare Folgen für die Stabilität in der Region
nach sich ziehen könnte. Dies zu verhindern muss die Aufgabe aller
sein, die eine demokratische Türkei als Garant für Sicherheit
und Stabilität in der Region sehen.
Als internationale Friedensinitiative sind wir um das Leben von Abdullah
Öcalan äußerst besorgt. Die Haftsituation von Abdullah
Öcalan unterliegt keiner unabhängigen Kontrolle. Dies muss
geändert werden. Deshalb rufen wir die europäischen Staaten
dazu auf, sich für die Sicherheit des Lebens von Abdullah Öcalan
und eine Verbesserung seiner Haftbedingungen