INTERNATIONAL INITIATIVE BRIEFINGS:
Europäische Demokratische Rechtsanwälte fordern Ende
der Isolationshaft von Abdullah Öcalan
Auch heute wurde den Anwälten von Abdullah Öcalan der
besuch ihres Mandanten erneut mit der Begründung widriger Witterungsverhältnisse
verwehrt. Somit ist Abdullah Öcalan schon mehr als zehn Wochen
vollständig von der Außenwelt isoliert.
Deshalb dokumentieren wir untenstehend eine Resolution der Föderation
der Europäischen Demokratischen Rechtsanwälte ("AVOCATS
EUROPEENS DEMOCRATES", AED), die am 1. Februar in Rom verabschiedet
wurde.
(...)
Die Verteidigerkommission der Föderation der Europäischen
Demokratischen Rechtsanwälte ist über die Tatsache zutiefst
besorgt, dass unsere türkischen Kollegen, die als Verteidiger
von Herrn Öcalan tätig sind, ihre Pflichten nicht erfüllen
können.
Wie wir von unseren türkischen Kollegen in Erfahrung bringen
konnten, wird Herr Öcalan seit seiner illegalen Festnahme in
Kenya und Überführung in die Türkei am 15. Februar
1999 unter schwersten Isolationshaftbedingungen auf der Gefängnisinsel
Imrali gefangengehalten.
Gemäß den Angaben seiner Anwälte hatte Herr Öcalan
seit mehr als 8 Wochen keinen Kontakt zur Außenwelt. Seit
zwei Monaten konnte er weder von seinen Anwälten noch von seinen
Angehörigen Besuch empfangen. Das letzte Zusammentreffen mit
seinen Anwälten fand am 27. November 2002 statt.
Jede Woche reisten die Anwälte von Herrn Öcalan vergeblich
zum Hafen von Mudanya, um nach Imrali überzusetzen. Jedes mal
verweigerten die Behörden den Besuch bei ihrem Mandanten, indem
sie auf schlechtes Wetter oder schweren Nebel verwiesen.
Somit können die Rechtsanwälte von Herrn Öcalan in
den in der Türkei und auch vor dem Europäischen Menschenrechtsgerichtshof
in Straßburg anhängigen Verfahren keine angemessene juristische
Betreuung mehr gewährleisten. Da die Besuche unserer Kollegen
auch an einem anderen Tag hätten stattfinden können -
wenn sich die Witterungsverhältnisse verbessert haben - müssen
wir feststellen, dass die zuständigen Behörden die Anwälte
von jedem Kontakt zu Herrn Öcalan fernzuhalten versuchen.
Herr Öcalan ist seit dem vollständig von der Außenwelt
abgeschnitten. In Anbetracht der Tatsache, dass Isolation eine Art
von Folter darstellt, muss man feststellen, dass Isolation ernste
physische, psychologische und mentale Auswirkungen auf die Personen
hat, die ihr über lange Zeit ausgesetzt sind. Das Anti-Folter-Kommittee
des Europarates hat kürzlich ebenfalls die Türkei aufgefordert,
diese Isolation aufzuheben.
Vor dem November 2002 - unter Umständen, die wir nicht als
"normal" bezeichnen können - war es den Anwälten
von Herrn Öcalan erlaubt, Ihren Mandanten einmal pro Woche
am Mittwoch zu besuchen.
Nach unserer Meinung sind Beschränkungen des Zugangs der Anwälte
zu ihrem Mandanten, besonders die gegenwärtige Kontaktsperre,
unerträglich. So ist es für die Anwälte von Abdullah
Öcalan unmöglich, sich mit ihrem Mandanten auf normale
und wirksame Weise zu besprechen.
Diese Situation, die von den Behörden der türkischen Streitkräfte
zu verantworten ist - da die Gefängnisinsel in einer Militärsperrzone
im Marmara-Meer liegt - verletzt die Prinzipien eines Verfassungsstaates,
verstößt gleichzeitig gegen die Europäische Menschenrechtskonvention
und stellt schließlich eine Verletzung der UN-Grundsätze
über die Rolle der Anwälte dar.
Artikel 16 der Grundsätze der Vereinten Nationen über
die Rolle von Anwälten stellt fest, "die Regierungen sollen
sicherstellen, dass die Anwälte ihrer Tätigkeit ohne Einschüchterung,
Behinderung, Schikanen oder unzulässige Eingriffe nachgehen
können". Diese Grundsätze wurden vom achten UN-Kongress
über die Verbrechensprävention und die Behandlung von
Angeklagten 1990 in Havanna verabschiedet und von der Generalversammlung
der Vereinten Nationen einschließlich der Türkischen
Regierung verabschiedet. Diese sollen Richtlinien für eine
angemessene Rolle der Anwälte darstellen.
Deshalb fordert die Verteidigerkommission des AED, dass
1) der militärische Kontrolle über die Gefängnisinsel
aufgehoben werden muss, um das Prinzip der Gewaltenteilung zu garantieren
und damit die Unabhängigkeit der Justiz, wie sie in der türkischen
Verfassung festgeschrieben ist.
2) der freie Zugang der Verteidiger von Herrn Öcalan zu ihrem
Mandanten gewährleistet wird.
Rom, 1. Februar, Verteidigerkommission der AED
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Constituée en octobre 1987 sous forme d'une confédération
de syndicats et d'organisations d'avocats ayant un meme idéal
démocratique, l'association "AVOCATS EUROPEENS DEMOCRATES"
(A.E.D.) a vu ses statuts définitivement adoptés,
r Strasbourg, le 21 avril 1990 ( enregistrés au registre
des associations du Tribunal d'Instance de Colmar en date du 4 juillet
1990).
Dcs sa création l'association a regroupé sept organisations
d'avocats :
- Le Syndicat des Avocats de France (S.A.F.) - La Confederazione
Nazionale Delle Associazoni Sindicali Forensi d'Italia (Italie)
- Le Republikanischer Anwältinnen und Anwälteverein (RAV
- Allemagne).
- L'Associació Catalana per a la Defensa dels Drets Humans
(Barcelone)
- De Vereniging Sociale Advokatuur Nederland (VSAN)
- Le Syndicat des Avocats pour la Démocratie (S.A.D. - Belgique).
- L'Asociación Libre Abogados (ALA - Madrid).
- L'Euskal Herriko Abokatuen Elkartea (ESKUBIDEAK - Pays Basque).
L'A.E.D. entend défendre les droits des citoyens en préservant
l'indépendance des avocats r l'égard de tout pouvoir,
qu'il soit politique, social, économique ou ordinal.
En tant qu'organisation professionnelle, l'A.E.D. s'est donné
pour objet, sur le plan international, de faire respecter les droits
de la défense et notamment de préserver l'intégrité
physique ainsi que les libertés politiques et économiques
des avocats.