Pressemitteilung
In
der Türkei fordern die kurdischen DEHAP-Bürgermeister sowie
zivilgesellschaftliche Organisationen eine Generalamnestie für gesellschaftlichen
Frieden, um damit eine Demokratisierung voranzutreiben und eine Grundlage
für eine Lösung der kurdischen Frage zu schaffen. Angesichts
der bedrohlichen Situation in der Türkei betrachten wir diesen Aufruf
für gesellschaftlichen Frieden als eine historische Chance für
ein freies Zusammenleben der verschiedenen Völker im Land.
In den Diskussionen um einen Neuaufbau im Mittleren Osten nach der Irak-Intervention
stellt die Frage der Freiheit der Völker ein wichtiges Thema dar.
Für die Zukunft der Region ist ein Leben aller Völker in der
Region (Türken, Kurden, Araber, Perser, Assyrer, Armenier, Juden)
in Demokratie und Gleichheit von wesentlicher Bedeutung. Die Demokratisierung
der Region ist unverzichtbarer Bestandteil unserer Politik.
Während diese Thematik die Agenda in der Region bestimmt, arbeitet
der türkische Staat an einem Reuegesetz für die Kurden. Wir
bewerten diesen Gesetzentwurf als eine Provokation, mit der jede Hoffnung
auf Demokratie zerstört werden soll. Das Reuegesetz wird in der Türkei
intensiv diskutiert. Es zeigt offen, dass der türkische Staat keine
Demokratisierung und Lösung der kurdischen Frage anstrebt und stattdessen
auf seiner Verleugnungs- und Vernichtungspolitik beharrt.
Diese Herangehensweise kann nur abgelehnt und verurteilt werden, wenn
Demokratie und gesellschaftlicher Frieden wirklich das Ziel sind.
Der einzige Weg, um die in der Türkei bestehenden schwerwiegenden
Probleme zu lösen, ist eine bedingungslose Generalamnestie, mit der
ein gesellschaftlicher Frieden und die Partizipation aller gesellschaftlicher
Gruppen am demokratischen Prozess gesichert werden kann.
Als Kurdistan-Nationalkongress unterstützen wird die vom KADEK zwischen
dem 1. Juni und dem 15. Juli 2003 ausgerufene Kampagne “Generalamnestie
für gesellschaftlichen Frieden”, um den politischen Prozess
einer demokratischen Lösung der kurdischen Frage voranzutreiben.
Aus diesem Grund rufen wir am 11. Juli zu einer Demonstration in Brüssel
auf.
Mit dieser Demonstration wird das kurdische Volk in Europa seinen Protest
gegen das geplante Reuegesetz zum Ausdruck bringen. Sie wird ein Zusammentreffen
derer sein, die für einen würdevollen und bleibenden Frieden
eintreten.
Als Kurdistan-Nationalkongress laden wir unser Volk, alle kurdischen Institutionen,
unsere Mitglieder, Pressevertreter sowie alle Menschen, die von Demokratie
und Frieden überzeugt sind, zu dieser Demonstration ein.
Nein
zum Reuegesetz!
Das kurdische Volk bereut seinen Kampf für Demokratie, Frieden und
Freiheit nicht!
Generalamnestie für demokratische Partizipation und gesellschaftlichen
Frieden!
Kurdistan-Nationalkongress
Leitungsrat
Datum: Mittwoch, 11. Juni 2003
Auftaktkundgebung: Albert II (Gare du Nord), Brüssel
Uhrzeit: 10 Uhr
Abschlusskundgebung: Porte Anderlecht (Gare de Midi)
Uhrzeit: 12.30–17 Uhr
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