Düsseldorf, 11. Juni 2003 |
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Sehr
geehrte Damen und Herren, Die KDP geht in den letzten Wochen auf behindernde und unterdrückende Weise gegen die Flüchtlinge im Lager Maxmur vor. Neben Einschränkungen der Bewegungsfreiheit, Kontakt zwischen den Flüchtlingen, Verwandtenbesuchen und Handelsbeziehungen, wurden innerhalb von einem Monat 20 Flüchtlinge des Lagers festgenommen. Der Gemeinderat des Flüchtlingslagers erklärte in einer Presserklärung, dass vor allem Frauen, die festgenommen worden sind, würdelose Folter angetan worden sei. Die Flüchtlinge hätten keinerlei Sicherheit für ihr Leben. Ein konkretes Beispiel hierfür sei Sidik Haci Hilali, der vor einem Monat festgenommen worden ist und von dem bis jetzt keinerlei Lebenszeichen zu bekommen ist. Aufgrund des bewaffneten Kampfes zwischen kurdischen Guerilla-Einheiten und dem türkischen Militär, zerstörten türkische Sicherheitskräfte 4000 kurdische Dörfer, was dazu führte, dass Zehntausende aus ihrer Heimat flüchten mussten. Während ein Teil in türkische Metropolen zog, flüchtete ein anderer Teil vor allem nach dem Golfkrieg und ab 1993 in den Norden Iraks (Südkurdistan). Dort wurden unter dem Schutz des UNO Menschenrechtskommissariat die Lager Etrusch und Ninove gegründet, jedoch aufgrund des Drucks des türkischen Staats wieder geschlossen. Zuletzt gründeten die Flüchtlinge, wieder unter Schutz der UN, das Flüchtlingslager Maxmur auf dem 36. Breitengrad. Die Anzahl der dort lebenden Flüchtlinge beträgt ca. 10 000. Sie verwalten sich selbst und schufen einen demokratischen Stadtrat. Zusammen mit dem Krieg im Irak zog die UNO ihren Schutz zurück und überließ die Flüchtlinge ihrem Schicksal. Die KDP versucht nun durch Druck und Gewalt ihre eigene Politik im Gebiet geltend zu machen. Als
Cenî – das Kurdische Frauenbüro für Frieden e.V.
verurteilen wir das Verhalten der KDP, das darauf abzielt, politischen
Ertrag zu gewinnen. Wir bewerten die Probleme des Mittleren Ostens nicht
unabhängig von der ungelösten kurdischen Frage. Ganz im Gegenteil
sind wir der Überzeugung, dass all die Konflikte in der Region an
diese eine Frage gebunden sind. Deshalb glauben wir daran, dass die demokratische
und friedliche Lösung der kurdischen Frage von enormer Bedeutung
für die Schaffung eines anhaltenden und würdevollen Friedens
im Mittleren Osten ist. In diesem Sinn rufen wir alle demokratischen Organisationen, Institutionen und Persönlichkeiten auf, sich für die Einhaltung der Menschenrechte einzusetzen und gegen dieses Verhalten der KDP zu protestieren. Fordern Sie die Freilassung der festgenommenen Flüchtlinge und eine Erklärung der KDP zu diesem Thema. Senden Sie Protestschrieben an folgende Adressen und lassen Sie uns eine Kopie zukommen. KDP
International Relations Bureau - London - UK KDP
Europe ( Organizations ) Berlin , Germany Mit
freundlichen Grüßen |
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