Berlin,
den 02.04.2004
Neue
Massenverhaftungen in Syrisch-Kurdistan
Am 31.03.2004 sind nach
Informationen von Personen vor Ort erneut bis zu 300 Kurden festgenommen
worden,
mindestens ein Teil von ihnen wurde in Gefängnisse in Aleppo
überführt. Bereits am 27.03.2003 wurden auch in
Damaskus weitere 200 Personen festgenommen, darunter auch solche,
die im Rahmen der Märzunruhen schon
einmal inhaftiert und wieder freigelassen worden waren. Rund 160
weitere Personen wurden am selben Tag in Damaskus freigelassen.
Derselben Quelle zufolge wurden in Qamishli drei Hochzeitssäle
zu Gefängnissen umfunktioniert, da alle regulären Haftanstalten
überfüllt sind. Insgesamt werden noch um die 160 Personen
vermisst, die zu Beginn der Auseinandersetzungen am 12. und 13.
März in Qamishli festgenommen wurden.
Darüber hinaus kursieren Gerüchte, daß Familien
aus Qamishli und dem Zoravaviertel in Damaskus von syrischen Sicherheitskräften
an unbekannte Orte deportiert worden sind. Immer wieder wird von
schwersten Folterungen berichtet: Elektroschocks, sexuelle Folter,
Schläge und das Ausreißen von Fingernägeln. Unter
den Gefolterten sollen selbst Kinder sein.
KNN
(30.03.2004) berichtet darüber hinaus, daß die Sicherheitsbehörden
wenige Stunden vor Ankunft einer Gruppe von Menschenrechtsaktivisten
in Sere Kaniye das Militär nach außerhalb der Stadt verlegt
haben, um so den Eindruck von Ruhe und Stabilität zu vermitteln.
Unmittelbar nach Abreise der Gruppe seien die Soldaten in die Stadt
zurückgekehrt. Auch in anderen kurdischen Städten ist
die Armee nach wie vor präsent, unseren Informanten
zufolge werden zahlreiche Schulen zur Unterbringung von Militär
und Geheimdienst genutzt.
Mediengruppe der Gemeinde
der Kurden aus Syrien in Berlin/Brandenburg und kurdischer Parteien
aus Syrisch-Kurdistan. Kontakt über 0172-9303114 & 0177-4626348
Siamend
Hajo
Europäisches Zentrum für kurdische Studien
Berliner Gesellschaft zur Förderung der Kurdologie e. V. (BGFK)
Emser Straße 26
12051 Berlin
Germany