19. April 2004
OLG
Düsseldorf eröffnet Prozess gegen den kurdischen Politiker
Sahin Engizek
Das Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf eröffnet am 20.
April 2004 den Prozess gegen den kurdischen Politiker Sahin Engizek.
Er wird verdächtigt, als mutmaßlicher „PKK-Führungsfunktionär“
Mitglied in einer kriminellen Vereinigung (§ 129 StGB) zu
sein.
Ende
Oktober 2001 wurde Sahin Engizek in Köln festgenommen und
inhaftiert. Der Generalbundesanwalt (GBA) warf dem Kurden vor,
seit Jahren als hauptamtlicher und hochrangiger Funktionär
der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) in Europa tätig gewesen
zu sein. In diesem Rahmen habe er u. a. „Kontakte zu staatlichen
und gesellschaftlichen Institutionen sowie Verbindungen zu interessierten
Politikern, Journalisten und anderen Meinungsmultiplikatoren“
gehabt, um diese für „die sogenannte 'kurdische Sache’
zu gewinnen“. Die Aufgabe der europaweiten Leitung des „für
die Gesamtstruktur wichtigen“ Arbeitsbereichs 'Außenbeziehungen’
sei ihm von der Parteiführung der PKK Anfang des Jahres 2000
übertragen worden. In dieser Funktion habe er „eng“
mit den Regionsverantwortlichen und „sonstigen Einheiten
der Organisation“ zusammen gearbeitet.
Wenige
Wochen nach seiner Festnahme wurde jedoch der Haftbefehl aufgehoben
und Sahin Engizek konnte am 25. Januar 2002 aus der U-Haft entlassen
werden.
Der Prozess beginnt am 20. April 2004, um 9.30 Uhr im Nebengebäude
des OLG Düsseldorf, Saal 2, Kapellweg 36