Köln,
28. April 2004
INTERNATIONAL INITIATIVE BRIEFINGS:
Isolationshaft
setzt der Gesundheit Abdullah Öcalans weiter zu
In
der heutigen Internetausgabe der türkischen Tageszeitung Hürriyet
wird berichtet, dass bei einer Routinegesundheitskontrolle am Kopf
von Abdullah Öcalan zwei wahlnussgroße Geschwülste
festgestellt wurden.
Den Aussagen seiner Anwälte war davon bisher allerdings nichts
zu entnehmen gewesen; seit zwei Wochen gab es aber auch keinen Kontakt
mehr zu dem Kurdenführer. Nach Aussagen der Ärzte könnten
diese auf operativem Wege entfernt werden. Das habe der Kurdenführer
jedoch abgelehnt, so Hürriyet. Dem widersprach in einer Stellungnahme
die Öcalan-Anwältin Aysel Tugluk. Im Gegenteil habe Öcalan
eine operative Entfernung gefordert, die ihm aber verweigert wurde.
Schon seit langem fordert Abdullah Öcalan die Entsendung einer
internationalen Ärztekommission, welche seinen tatsächlichen
Gesundheitszustand feststellen müsse. Seine Gesundheit ist
durch die über fünfjährige Totalisolation stark angegriffen.
Indes forderte der Internationale Koordinator der französischen
Hilfsorganisation Medecins Du Monde, Dr. Bernard Granjon, in einem
Gespräch mit dem kurdischen Fernsehsender ROJ-TV, dass die
Totalisolation des Kurdenführers sofort aufgehoben werden müsse;
sie gleiche einer Hinrichtung auf Raten, was nicht hingenommen werden
dürfe.
Quellen: Hürriyetim online, 28. April 2004; MHA, 28. April
2004