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Dringender Unterstützungsaufruf

 

Rotterdam, 07. Dezember 2004

 

Lassen wir die Mutter von Ugur nicht allein!

Während sich weltweit Aktivitäten für Frieden und Menschenrechte ausbreiten, sind wir leider immer noch mit gewalttätigen Übergriffen konfrontiert. Bei diesen Ereignissen werden die grundlegenden Menschrechte vieler Menschen – Frauen, Männer und Kinder außer Kraft gesetzt und viele verlieren ihr Leben. Ein erneuter Vorfall ereignete sich am 21. November 2004 in der Türkei. Makbule Kaymaz aus dem Ort Kiziltepe in der Provinz Mardin verlor durch die Gewalt staatlicher Sicherheitskräfte ihren Ehemann und ihren 12jährigen Sohn.
Der LKW-Fahrer Ahmet Kaymaz (31) und sein Sohn Ugur Kaymaz (12) wurden am 21. November in der Turgut-Özal-Strasse in der Ortschaft Kiziltepe im Zuge einer Polizeioperation getötet. Nach dem Ereignis wurden aus dem Leichnam des kleinen Ugur 13 und aus dem Leichnam seines Vaters Ahmet 9 Kugeln Munition entfernt.
Laut Erklärungen der türkischen Sicherheitskräfte wurden Ahmet Kaymaz und sein Sohn Ugur Kaymaz zu „Terroristen“ erklärt. Demgegenüber zeigen die Untersuchungen des Menschenrechtsvereins IHD, der Menschenrechtskommission des türkischen Parlamentes, verschiedener NGOs und politischer Parteien, dass es sich bei dem Vorfall um eine „extra-legale Hinrichtung“ handelte.

Makbule Kaymaz, Mutter von 4 Kindern, gab zu dem Vorfall folgendes an: „Ich hatte am Abend gegen 16.30 Uhr das Abendessen vorbereitet. Mein Mann wollte zusammen mit meinem Sohn einige Dinge wie Decken und Schlafzeug zum LKW bringen. Kurz nachdem sie auf die Strasse gegangen waren, waren Schüsse zu hören. Wir hatten Angst und liefen zum Hof unserer Nachbarn hinüber. Kurz darauf hörten wir erneut Schüsse. In diesem Moment sah ich, dass mein Sohn Ugur vor dem LKW auf die Knie gesunken war. Den Kopf nach vorne gebeugt saß er da. Es war dunkel, aber ich erkannte ihn an seiner weißen Hose. Ich hatte Angst und ging in das Haus unserer Nachbarn. Darauf hörte ich nochmals Schüsse.“
Makbule Kaymaz ist eine der Tausenden von Frauen, die von der Gewaltpolitik des türkischen Staates betroffen ist. Einerseits ist es wichtig, die Verantwortlichen dieses Ereignisses ausfindig zu machen. Die gegenwärtigen Kampagnen gegen Krieg und Gewalt drücken sind ein Ausdruck von öffentlicher Besorgnis. Jedoch sehen wir es auch als unsere Aufgabe, Opfern von Gewalt in jeglicher Hinsicht unsere Solidarität zu zeigen und unsere Unterstützung zukommen zu lassen.

Die Familie Kaymaz sicherte ihren Lebensunterhalt bislang durch das Einkommen Ahmet Kaymazs als LKW-Fahrer. Durch die Ermordung ihres Ehemannes sind die Witwe Makbule Kaymaz und ihre verbliebenen 3 Kinder zusätzlich zu ihrer Trauer über dem schmerzhaften Verlust ihrer Angehörigen auch noch mit ernsten ökonomischen Schwierigkeiten konfrontiert.

Als International Free Women’s Foundation wollen wir von Krieg und Gewalt betroffene Frauen nicht allein lassen. In diesem aktuellen Fall rufen wir zu einer internationalen Kampagne in Solidarität mit der kurdische Frau und Mutter Makbule Kaymaz auf. Wir freuen uns über jegliche Unterstützung, sei es ideeller oder materieller in Form. Alle Solidaritätsbekundungen und Spenden zur Sicherung des Lebensunterhalts von Makbule Kaymaz und ihren Kindern werden wir direkt an die Hinterbliebenen weiterleiten. Für Spenden steht die unten angegebene Bankverbindung zur Verfügung.

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