Sechs Jahre anhaltender
Komplott!!!
Zum Jahrestag
der Verschleppung des kurdischen Führers Abdullah Öcalan
Es sind jetzt
genau 6 Jahre her, dass Abdullah Öcalan mit aktiver Beteiligung
unterschiedlicher internationaler Geheimdienste vor den Augen der
Weltöffentlichkeit aus Kenia in die Türkei verschleppt wurde.
Der 15. Februar ist seitdem als ein Schwarzer Tag in die Geschichte
der Kurdinnen und Kurden eingeganen. Denn mit der unrechtmäßigen
Verhaftung Abdullah Öcalans wurde das kurdische Volk einem Komplott
ausgesetzt.
In der Geschichte des kurdischen Volkes gibt es mehrere finsterne
Tage. Der 15. Februar stellt den Höhepunkt der Kurdinnen und
Kurden dar. Aus diesem Grunde ist die Wunde, die mit diesem Komplott
geöffent wurde, beim kurdischen Volk sehr tief.
Das Komplott wurde mit der Absicht, den legitimen Befreiungs- und
Demokratiekampf des kurdischen Volkes zu ersticken, vollzogen. Das
kurdische Volk sollte den Preis für unabhängige Politik
und für die Errungenschaften im Interesse der Völker in
der Region mit diesem Schlag zahlen. Trotzt Erwartungen internationaler
Komplottkräfte, die Befreiungsbewegung würde nach der Verschleppung
des Vorsitzenden Abdullah Öcalan zerschlagen werden, behauptet
sie sich weiterhin als die stärkste kurdische politische Kraft.
Das am 15. Februar 1999 eingeleitete Komplott hält nach 6 Jahren
noch immer mit unterschiedlichen Methoden an. Die Isolationsbedingungen
gegen den in Einzelhaft auf der Insel Imrali festgehalteten kurdischen
Führers Abdullah Öcalan nehmen mit jedem Tag zu. Parallel
zu der Isolation Öcalans gerät auch die Lösung der
kurdischen Frage aus dem Visier der politischen Arena.
An dieser Stelle appelieren wir erneut anlässlich des Jahrestages
des internationalen Komplotts an die Türkei, von der bisherigen
Vernichtungs- und Verleugnungspolitik gegen das kurdische Volk Abstand
zu nehmen. Diese Politik ist weder für die Türkei noch für
das kurdischen Volk vom Nutzen. Die einzig vernünftige Annäherung
ist, das kurdische Volk anzuerkennen und den Dialog für eine
friedliche Lösung zu beginnen.
Im weiteren richtet sich unser Appell an die europäischen Länder,
allen voran Deutschland. Die bisherige Kurdenpolitik war und ist auf
Beihilfe an den türkischen Staat ausgerichtet. Die Kriminalisierung
von Kurdinnen und Kurden wurde auch seitens der europäischen
Länder stark unterstützt. Es ist an der Zeit, sich nicht
mehr für die antidemokratische Kurdenpolitik der Türkei
instrumentalisieren zu lassen. Wir fordern die sofortige Einstellung
jeglicher Politik, die zur Kriminalisierung der Kurden abzielt.
Entgegen unseren Erwartungen, dass mit der zunehmenden EU-Türkei-Annäherung
die EU eine treibende Kraft bei der Umsetzung der Kopenhagner Kriterien
wird, beobachten wir mit Bestürtzung, dass sich die EU den Kriterien
von Ankara beugt. Die Verhaftung des ehemaligen kurdischen Abgeordneten
und stellvertretenden Vorsitzenden von KONGRA-GEL Remzi KARTAL ist
das Resultat dieser Politik. Anlässlich dieses Tages rufen wir
die deutsche Regierung dazu auf, tiefgreifende Korrekturen in ihrer
bisherigen Kurdenpolitik einzuleiten und ihre Möglichkeiten für
eine demokratisch-politische Lösung der kurdischen Frage geltend
zu machen. Der erste Schritt in diese Richtung ist die sofortige Freilassung
von Herrn Remzi Kartal.