5. September 2005
Betr.
Repressiver Sturm auf kurdische Medieneinrichtungen in Deutschland
Mit Bestürzung nehmen wir zur Kenntnis, daß am heutigen Morgen
in einer erschreckenden Großaktion kurdische Einrichtungen in Deutschland
flächendeckend gestürmt wurden.
Ausgerechnet kurdische Medien, Verlage und Musikagenturen werden von deutschen
Innenbehörden in einer Zeit zum Angriffsziel erklärt, wo sich
der türkische Staatschef Erdogan unter dem Druck der Europäischen
Union endlich daraufhin zu besinnen beginnt, daß den „Kurden
Unrecht geschehen ist“ in der Geschichte.
Der aktuelle deutsche Angriff auf die Freiheit des kurdischen Wortes und
die Medien und Stimmen der Menschen kurdischer Herkunft ist vielleicht
wahlkampftaktischen Gründen geschuldet – keinesfalls aber entspricht
er der Demokratie, der Vernunft und der historischen Gelegenheit, über
die Anbindung der Türkei an Europa auch den legitimen kurdischen
Erwartungen zu entsprechen. In einem Dialog, der Frieden begründet.
Stattdessen verfolgen deutsche Polizeiminister kurdische Stimmen und hindern
den Dialog.
Wir fordern eine öffentliche Garantie für ungehinderte kurdische
Pressearbeit in Deutschland.
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