Weg mit dem Verbot der Özgür Politika ! Presse- und Meinungsfreiheit kurdischer Medien in Deutschland schützen ! Am Morgen des 5. September
2005 wurden auf Weisung des Bundesinnenministers Otto Schily die kurdische
Tageszeitung Özgür Politika, die MHA (Mezopotamische Nachrichtenagentur),
der Onlinedienst Roj in Frankfurt am Main, der Musikverlag MIR in Düsseldorf
und der Mezopotamia Verlag in Köln von der Polizei gestürmt
und durchsucht. Die Tageszeitung Özgür Politika (deutsch: Freie
Politik) wurde wegen angeblicher Einbindung in die Organisationsstrukturen
der PKK verboten, gegen die Verlage und die Nachrichtenagentur laufen
Ermittlungsverfahren.
Das Verbot der Özgür
Politika stellt einen massiven Angriff auf die Presse- und Meinungsfreiheit
dar. Die Zeitung aufgrund einer kritischen und nicht mit der türkischen
Regierungsmeinung übereinstimmender Berichterstattung zu verbieten,
widerspricht demokratischen Grundrechten! Die Friedenstimmen dürfen nicht zum Verstummen gebracht werden ! Ummittelbar vor dem
Beginn der Aufnahmeverhandlungen der EU mit der Türkei und der Verkündigung
des 4. einseitigen Waffenstillstands von Seiten der kurdischen Guerilla,
geht das türkische Militär unvermindert hart gegen die kurdische
Freiheitsbewegung vor. Am 3. September 2005 wurde in der Stadt Gemlik
in der Türkei ein Bus-Konvoi türkischer und kurdischer FriedensaktivistInnen
– unter den Augen der Polizei – von türkischen Faschisten
und Nationalisten angegriffen. Vollbesetzte Busse gingen in Flammen auf,
ca. 150 Menschen wurden schwer verletzt. Frieden und Freiheit für Kurdistan ! Eine Lösung der kurdischen Frage ist nur auf demokratischem Weg und unter Einbeziehung der kurdischen Seite möglich. Es macht keinen Sinn, die Bedeutung der von der PKK erschaffenen Bewegung dabei zu leugnen, die längst über enge Parteistrukturen hinausgeht und in der Bevölkerung fest verankert ist. Die kurdische Bevölkerung hat sich für ihren Verhandlungspartner entschieden – es ist Abdullah Öcalan, der seit mehr als sechs Jahren unter strengster Isolation auf einer Gefängnisinsel gefangen gehalten wird. Von ihm gehen sämtliche friedenspolitische und demokratische Impulse aus - diese müssen endlich gehört werden!
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