24.02.2006

An die Presse und die Öffentlichkeit

Nach einer friedlichen Kundgebung in Diyarbakir sind 24 Mitglieder der Friedensmütterinitiative, welche aus Müttern von türkischen Soldaten und kurdischen Guerilleros sowie im Krieg Gefallenen besteht, festgenommen worden. Die Mütter hatten sich mit dem Ziel, ihre Forderung nach „einer
friedlichen Lösung der kurdischen Frage und Freiheit für Abdullah Öcalan“ angekettet. Diese Festnahmen zeugen für die Haltung des türkischen Staates und der Regierung gegenüber der Rufe für Frieden. Als Ceni – Kurdisches Frauenbüro für Frieden e.V. und die Friedensmütterinitiative in Europa
verurteilen wir die Festnahme von 24 Friedensmüttern.

Es liegt auf der Hand, dass vor allem die Kreise, die auf Krieg und der Nicht-Lösung der kurdischen Frage beharren, derartige Aktionen wie die der Friedensmütter in Diyarbakir fürchten. Der extrem dreiste Angriff auf die Mütter und die anschließenden Verhaftungen stellen ein Beispiel hierfür dar.
Es ist klar, dass keinerlei Institutionen und Einzelpersonen akzeptieren werden, dass die Mütter, die gegen Krieg und für Frieden für ihr Anliegen „Weder Guerilleros, noch Soldaten sollen sterben, kein Blut soll vergossen werden“ verhaftet werden. Noch einmal ist deutlich geworden, dass die Institutionen des türkischen Staates, vor allem jedoch diejenigen, die sich als „Vertreter des Rechts und der Gerechtigkeit“ bezichtigen, den lang ersehnten Frieden und die Lösung der kurdischen Frage nicht wollen. Jedoch können auf diese Weise weder die Friedensmütter, noch andere Verfechter von
Frieden und der Lösung der Frage zum Schweigen gebracht werden.

Wir richten unseren Protest gegen die Verhaftung der Friedensmütter aus Diyarbakir an den Türkischen Staat und seine Institutionen und verlangen die sofortige Freilassung der 24 Mütter. Weiterhin rufen wir alle Institutionen und Einzelpersonen, deren Herz für Frieden schlägt dazu auf, sich mit den Friedensmüttern zu solidarisieren.

Düsseldorf, den 24. Februar 2005
Cenî – Kurdisches Frauenbüro für Frieden e.V.
Friedensmütterinitiative in Europa