Feleknas Uca
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Brüssel, 30. August
2006
Die Europaabgeordnete
der Delegation der Linkspartei.PDS im Europäischen Parlament Feleknas
Uca erklärt zu den Anschlägen in der Türkei:
Erneut sind mehrere
Menschen durch die Explosion einer Bombe in Antalya getötet, zahlreiche
weitere in anderen Landesteilen der Türkei verletzt worden. Die Europaabgeordnete
Feleknas Uca verurteilte die Anschläge und jedwede Form der Gewalt. "Ich
bedauere zutiefst den Tod dieser unschuldigen Menschen und verurteile
die Urheber dieser Anschläge", erklärte sie in Brüssel.
"Nahezu jeden Tag erhalten wir aus der gesamten Türkei in den letzten
Monaten Nachrichten über Bombenexplosionen, über den Tod von Menschen,
über Verletzte, über militärische Auseinandersetzungen", sagte sie.
Jeder weitere Tote schüre den Hass und vertiefe die Gräben innerhalb der
Bevölkerung. Jede Explosion verbaue den Weg für einen friedlichen Wandel
im Land. "Erneut zeigt sich, daß mit Gewalt keine Lösung und kein
Dialog herbeigeführt werden kann. Ich verurteile auf Schärfste die Ermordung
von unschuldigen Zivilisten und fordere von allen Konfliktparteien die
sofortige Einstellung aller Gewaltanwendungen."
Nach Ansicht der Parlamentarierin stehen die Zeichen für eine friedliche
Lösung des Konflikts "denkbar schlecht". Seit Anfang dieser
Woche habe die türkische Armee Yasar Büyükanit als neuen Stabschef. Dieser
gelte als Hardliner und drohte bereits vergangenen Freitag in einer Rede
jedem mit Vergeltung, der den Kampf der PKK auf irgendeine Weise unterstützt.
"Solange in der Türkei das Militär die Marschrichtung der Politik,
auch unter Einsatz von illegitimen Mitteln, mitbestimmt, wird die Gewalt
im Land kein Ende finden", sagte Feleknas Uca. "Dessen sollte
sich Europa, auch im Hinblick auf die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei,
bewusst sein." Genau an diesem Punkt müsse die EU auf Veränderungen
in der Türkei zur Entwicklung einer zivilen Demokratie einwirken. Ansonsten
werde sich die innere Spaltung der Türkei weiter vertiefen, bis sie unüberbrückbar
wird. Feleknas Uca erinnerte an die Zustände im Irak.
Solche Bilder sind auch in der Türkei denkbar, wenn - auch mit Druck der
europäischen Gemeinschaft - nicht wirksam gegengesteuert werde.
Als einen "letzten Ausweg aus der Gewaltspirale" bezeichnete
die Europapolitikerin den für den 1. September angekündigten Waffenstillstand
der PKK. Dafür sei allerdings ein positives Signal des türkischen Militärs
unabdingbar.
Feleknas Uca, MdEP Brüssel, 30.08.2006
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