Kongra-Gel
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Pressemitteilung von KONGRA-GEL zum jüngsten Anschag in Diyabakir Durch einen Bombenanschlag wurden gestern im Stadtviertel Bağlar von Diyarbakir 11 unschuldige Menschen getötet und mehr als 10 Menschen verletzt. Wir verurteilen diesen brutalen Angriff gegen unser Volk aufs Schärfste. Wir sprechen den Angehörigen der Getöteten und unserem Volk unser Beileid aus und wünschen den Verletzten eine gute Besserung. Der Ort und die Zeit, an denen der Anschlag verübt wurde, ist bemerkenswert. Dieses Attentat wurde am 26. Jahrestag des Militärputsches vom 12. September 1980 verübt. Die Tatsache, dass zudem Diyarbakir zum Ort und die Zivilbevölkerung zum Ziel des Angriffs gemacht wurde, beinhaltet eine Botschaft der Drohung und der Rache. Diese Grausamkeit zeigt, dass der Geist des 12. September 1980 in Kurdistan weitergeführt werden soll und noch immer anhält. Der Staat, der sich sowohl militärisch als auch in anderen Bereichen in die Ecke gedrängt sieht, rächt sich auf diese Weise an der Bevölkerung, indem er die Konterguerillakräfte erneut einsetzt. Der jüngste Vorfall ist die Fortsetzung der staatlich gesteuerten Bombenangriffe von Semdinli und zeigt, dass „die guten Jungs“ wieder am Werk sind. Auf der anderen Seite fand dieser Angriff genau zu einer Zeit statt, in der sich von unterschiedlichen zivilgesellschaftliche Organisationen bis hin zu Intellektuellen und Friedensbefürwortern eine Vielzahl von Menschen sich öffentlich für den Frieden und eine politische Lösung ausgesprochen und in diesem Sinne Appelle veröffentlicht hat. Daher stellt dieses Attentat gleichzeitig eine Sabotage und Provokation gegen die Friedensbemühungen dar. Bestimmte Kräfte innerhalb des Spezialkriegssystems der Türkei, die sich vor Frieden, einer demokratischen Lösung und dem Dialog fürchten, rühren sich und verüben genau zu einer Zeit diesen Anschlag, in der wir unsere Deklaration für Frieden und demokratische Lösung veröffentlicht haben. Zudem fällt der Anschlag in eine Zeit, in dem auf internationaler Ebene die kurdische Frage diskutiert wird und wichtige Entwicklungen stattfinden. Es ist offensichtlich, dass diese Angriffe zu einer Zeit, in der die EU ihren Türkeibericht vorlegt, die Diskussionen im Europaparlament zunehmen und vor allem der PKK-Koordinator der USA Josef Ralston sich in Ankara aufhält, kurzum in einer Zeit, in der die kurdische Frage dermaßen auf der Tagesordnung der internationalen politischen Arena steht, keinen Zufall darstellen und sehr bedenklich sind. Daher rufen wir alle Kräfte, die sich für Frieden und Demokratie einsetzen, dazu auf, diesen Vorfall weiter zu verfolgen, und die demokratischen Institutionen und unser Volk dazu, aufmerksam zu sein. Präsidium des Kongra Gelê Kurdistan 13. September 2006
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