17. Januar 2007
Die
miesen Methoden der Verfassungs“schützer“
Von den am 10. Januar in mehreren Bundesländern veranstalteten
Polizeirazzien in Räumen kurdischer Vereine und Privatwohnungen,
war auch der in Pforzheim lebende Kurde Abdullah Mutlu betroffen.
Gegenüber der heutigen Ausgabe der prokurdischen Tageszeitung
Yeni Özgür Politika berichtet er über die Vorgeschichte
dieser Durchsuchung.
So sei er vor etwa einem Monat von denselben Kriminalbeamten,
die bei der Wohnungsrazzia anwesend waren, verfolgt und angesprochen
worden. Bei einem weiteren Versuch, habe man ihn über seine
Einschätzung der demokratischen Entwicklung in der Türkei
gefragt und ob in seiner Wohnung Geld für die PKK lagere.
Außerdem wolle man mit ihm einen Termin vereinbaren und
über eine mögliche Zusammenarbeit reden. Als Abdullah
Mutlu den Beamten gegenüber äußerte, dass sie
bei Interesse am kurdischen Thema in den kurdischen Verein kommen
könnten, er aber nicht bereit sei, sich mit ihnen zu treffen,
habe man ihm gesagt, er solle sich nicht um sich selbst, sondern
Gedanken über seine Kinder machen.
Abdullah
Mutlu wertet die Durchsuchung seiner Wohnung als Racheakt dafür,
dass er sich einem Treffen und einer Zusammenarbeit mit dem
Verfassungsschutz verweigert hat. „Die Repression gegen
Kurden geht weiter. Aber wir werden immer dagegen protestieren.
Man kann uns nicht zu dieser schmutzigen Politik zwingen,“
erklärte er zu den Versuchen, ihn anzuwerben und einzuschüchtern.
Die Ereignisse
der letzten Tage lässt darauf schließen, dass es
sich hier um gezielte und konzertierte Aktionen handelt mit
dem Ziel der Zerschlagung kurdischer Organisationen und Strukturen.
Azadî verurteilt diese widerwärtige Einschüchterungspraxis
und fordert deren Beendigung.
Aus Protest
gegen die anhaltende Repression, demonstrieren Kurdinnen und
Kurden am kommenden Samstag u. a. in Stuttgart, Köln und
Dortmund.
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