B'90/Die
Grünen |
PM
Nr.227/07 vom 15.08.2007 |
http://www.gruene.de/cms/default/dok/193/193973.dekabank_finanziert_zerstoerung_10_000_j.htm Zur Vertragsunterzeichnung zum Bau des Ilisu-Staudamms erklären Claudia Roth, Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, und Ute Koczy, Entwicklungspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen: „Die Unterzeichnung
des ersten Vertrags zum Bau des Ilisu-Staudamms ist ein Armutszeugnis
für Deutschland, Österreich und die Schweiz und Ausdruck unverantwortlicher
Politik. Nur durch die Unterstützung von Regierungen, Baufirmen und Banken
dieser Länder kann der Bau des ökologisch, sozial, kulturhistorisch und
friedenspolitisch äußerst bedenklichen Staudamms im Südosten der Türkei
überhaupt in die Tat umgesetzt werden. Der Ilisu-Staudamm ist für die Türkei nicht ein „Projekt des nationalen Stolzes“, wie der türkische Energieminister bekundete, sondern Ausdruck von Größenwahn und Realitätsverlust. Die Konsequenzen des Projekts sind verheerend. 2001 war der erste Antrag auf eine Hermesbürgschaft daran gescheitert, dass Unternehmen und Banken sich aufgrund von ökologischen und sozialen Bedenken vom Projekt zurückgezogen hatten. Nun müssen mindestens
55.000 Menschen - in der Mehrzahl Kurden - ihre Dörfer und Provinzen verlassen,
ohne dafür angemessen entschädigt zu werden. Durch die Flutung der Stadt
Hasankeyf werden 10.000 Jahre alte Kulturstätten untergehen - ein zu hoher
Preis für einen voraussichtlich 60 Jahre lang nutzbaren Staudamm! Gegen dieses Projekt ist Widerstand weiterhin dringend nötig.“ |