Wir sind bestürzt, dass nur einige Stunden nach europaweiten
Demonstrationen für eine friedliche Lösung des Kurdenkonflikts der Türkei
das türkische Militär massive Luftangriffe auf kurdische Gebiete im Nordirak
ausgeübt hat.
Auch wir, die Hamburger Initiative für Frieden und Demokratie
der Menschen aus der Türkei hatten einen Abend mit c.a. 100 Teilnehmern,
in dem von allen, unter anderem, der Wunsch für eine demokratische, gewaltfreie
Lösung des Kurdenkonflikts in der Türkei getragen wurde.
Die Vermutung liegt nahe, dass die Angriffe gezielt in
der Nacht zum 16. Dezember 2007 nach den großen Demonstrationen geflogen
wurden.
Berichte aus der Region belegen, dass in den bombardierten Gebieten auch
die Zivilbevölkerung massiven Gefährdungen ausgesetzt war und mehrere
Personen getötet und verletzt wurden. Dorfbewohner mussten fliehen.
Die Bombardierungen, die Zerstörung von Krankenhäusern, Schulen und Brücken
widersprechen jeglicher Vernunft und dem Völkerrecht.
Wir befürchten, dass dieses Vorgehen der türkischen Streitkräfte zu einer
weiteren Eskalation des Konfliktes führen kann und das Potential hat,
sich zu einem Flächenbrand zu verwandeln.
Die
Hamburger Initiative für Frieden und Demokratie der Menschen aus
der Türkei,
sind alle der festen Überzeugung, dass der Konflikt mit Krieg und Gewaltanwendung
nicht gelöst werden kann!
Nur durch demokratische Maßnahmen und der Gewährleistung der Freiheitsrechte
kann Frieden erreicht werden.
Mit dieser Überzeugung erklären wir unsere Solidarität mit den in verschiedenen
Städten der Türkei und Europa beginnenden Demonstrationen der türkischen
Friedensbewegung und fordern den sofortigen Stopp der Militäroperationen!
Die
Hamburger Initiative für Frieden und Demokratie der Menschen aus
der Türkei,
appelliert an die deutsche und europäische Politik wahrhaftig für Menschenrechte
einzustehen und die Demokratisierung der Türkei, nicht länger mit Instrumentalisierung
und Bedienung der bestehenden Umstände zu verhindern. Bisher wird z.B.
zum einen die Eu Mitgliedschaft auf Grund gegebener politischer Umstände
in der Türkei abgelehnt und zum anderen eben diese bedient und unterstützt.
Wir fordern die europäischen und deutschen Politiker auf, nicht
länger auf dem Rücken der Menschen aus und in der Türkei Geschäfte zu
machen!
Mit Ignoranz und Kriminalisierung demokratischer Forderungen von KurdInnen
und anderer Menschen aus der Türkei und Rüstungsgeschäften direkt mit
der Türkei sind sie mitverantwortlich für gegebene Umstände.
Wir ermahnen sie, ein friedliches Zusammenleben
der Menschen aus der Türkei in Deutschland und Europa durch ihr unverantwortliches
Handeln nicht zu gefährden.
Berichte über nationalistische Übergriffe und Konflikte zwischen Menschen
aus der Türkei in Deutschland und Europa vermehren sich. Dem kann nur
mit einer besonnenen Politik, welche auf den Menschenrechten und der Würde
aller Menschen basiert, begegnet werden.
Die
Hamburger Initiative für Frieden und Demokratie der Menschen aus
der Türkei wendet sich hiermit an die europäische Öffentlichkeit
und NGO`s für Solidarität und Unterstützung der Friedensinitiativen und
demokratischen Stimmen aus der Türkei.
Wir appellieren an diese, sich umgehend eine unabhängige Meinung zu bilden
und sich nicht länger von Schlagworten und einseitiger Berichterstattung
manipulieren zu lassen.
Die
Hamburger Initiative für Frieden und Demokratie der Menschen aus
der Türkei,
wendet sich des weiteren an die Presse und Medien mit dem Appell die Berichterstattung
zum Kurdenkonflikt der Türkei im Sinne der freien Meinungsbildung auszuführen
und endlich auch den demokratischen und für eine gewaltfreie Lösung einstehenden,
vielseitigen Stimmen in und außerhalb der Türkei Raum zu geben!
In Deutschland als auch in der Türkei, kämpfen demokratische
Stimmen seit Jahren darum sich Gehör zu verschaffen. Arbeiter, Intellektuelle
und Studenten sind trotz aller Repression und gewaltvollen Maßnahmen,
insbesondere in der Türkei, couragiert und vielseitig in ihrem Streit
gegen Rassismus, Nationalismus und Militarismus. Über diese wird in den
Medien kaum berichtet.
Die
Hamburger Initiative für Frieden und Demokratie der Menschen aus
der Türkei
fordert den sofortigen Stopp der türkischen Angriffe auf Nordirak und
überall!
Wir rufen nochmals die demokratische Öffentlichkeit in
Europa auf, sich für die friedliche und demokratische Lösung des Kurdenkonflikts
in der Türkei einzusetzen.
Hamburg, den 17. Dezember 2007
Hamburger Initiative für Frieden und Demokratie
der Menschen aus der Türkei
baris.demokrasi@gmail.com
V.i.S.d.P.: Leman Stehn, Baumacker 17, 22523 Hamburg
Die Hamburger Initiative für Frieden und Demokratie
der Menschen aus der Türkei ist für Frieden und Demokratie in der Türkei
und setzen uns für ein friedliches Zusammenleben in auch in Deutschland
ein
Aufgrund der letzten politischen Entwicklungen in der Türkei haben wir,
Hamburger aus der Türkei, unabhängig unserer ethnischen Hintergründe,
gemeinsam die Initiative für Frieden und Demokratie gegründet.
Wir wollen eine solidarische Stimme gegen die bestehende chauvinistische
Hetze sein. Soweit wir aus der türkischen Presse und den Medien verfolgen
können, haben leider Erklärungen aus staatlichen Kreisen und von einigen
Parteien und die provokative Berichterstattung der Medien, die Entwicklungen
in einen sehr gefährlichen Pfad geführt; so dass in Pogrom- und Lynchstimmung
in der Türkei und in Europa, Übergriffe auf Kurden und Menschen anderer
Herkunft aus der Türkei erfolgen.
Wir Hamburger aus der Türkei wünschen uns, eine Türkei in der alle Zugehörigkeiten
gleichberechtigt und geschwisterlich leben. Ein Leben ohne Diskriminierung,
in Anerkennung der Sprache, der Religion, der Abstammung, etc.. Ein rechtsstaatliches,
Gesetze achtendes, demokratisches System; basierend auf die anerkannten
Menschenrechte.
Wir glauben an deren Möglichkeit.